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Und war all das Gestelle
Mit goldnen Nägeln dran geschlagen
Viel wohl das Brett geschnitten war
Und gefüglieh bezogen
Wohl behäutet und wohl gebogen.
Das meisterte Vulkan.
Das Schildgeriem war Corduan,
Das war der Frauen Venus Rath,
Ein Borte war darauf genäht
Der Anmuth und Pracht wegen,
Und ein Samrnt darunter,
Ich weiss nicht ob grün oder roth,
Es war gethan aus Noth:
Wer den Schild führte,
Dass ihn nicht berührte
Der Borte, noch das Leder,
Und dass ihn deren keines
An den Hals rieba,
Und ihm die Haut ganz bliebe.
Auf der Aussenseite des Schildes, die in der Regel mit kostbaren
Steinen geschmückt war, zeigen hier die Bilder den mannigfachsten Wap-
penschmnck. Man sieht horizontale, schräge, sich kreuzende Balken; schach-
förmige Felder, gleich dem Wappen der Grafen von der Mark; rautenför-
mige Streifen, wie solche die Grafen ltianderseheit haben, u. s. w. Man
sieht Blumen, z. B. die Rosen der Grafen von der Lippe; Wappenthiere,
Atller, Löwen und Leoparden; zusammengesetzte Wappen aller Art, z. B.
den doppelten Löwen der Grafen Rechberg; den halben Adler und darunter
drei Rosen, das Wappen der Grafen Wertheim. U. a. m.
Die Lanzen sind lange schlichte Stäbe mit breiter eiserner Spitze, zu-
weilen mit Fähnlein geschmückt, die mannigfach, auch wohl mit dem
Schildwappen, verziert sind. Die Schwerter werden an einem breiten
Gurte um den Leib getragen; sie sind iusgemein gross und breit. Bei der
Darstellung eines Kampfes führt einer der Ritter die Lanze und hat zugleich
das Schwert an einem Bande um das rechte Handgelenk hängen.
Die Bogenschützen sind, gleich den Jägern, ungepanzert und nur der
Kopf mit einem Hute bedeckt. Der Bogen hat etwa halbe Manneshöhe;
der Pfeil ist mit Widerhaken versehen; der Köcher hängt, wie die Schwert-
scheide, an einem besonderen Gurte um den Leib; seine Gestalt ist der
ähnlich, welche im Hortus deliciarzznz vorkommt. Das Horn, darauf Jäger
und 'l'hurmwächter blasen , hat die einfache Gestalt des Büffelhornes und
ist mit einigen Streifen geschmückt.
Die Frauen tragen ein engärmliges Unterkleid und darüber ein Ober-
kleid mit weiten langen Aermeln, die fast bis auf den Boden niederhängen.
Das Oberkleid ist häufig ungegürtet und so lang, dass es meist die Füsse
bedeckt. Das Haar hängt beiden Jungfrauen frei herab und ist in der
Rßgel mit Cillem Bande geschmückt; die Frauen tragen insgemein einen
Schleier, der die Haare ganz oder auch nur zum Theil verhüllt. Kamilla
und ihre Amazonen tragen Binden um das Haupt, auch im Gefecht um
die Helme. Der Frauenmantel gleicht dem der Männer, oben mitteinem
Pelzbesatz, unten mit einer prachtvollen Borte von Stickerei oder Steinen;
zuweilen ist er an dem Haarband oder, bei der Dido, an der Krone he-