der
Geschichte
Schlosskirche.
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Gern Sah sie das Ende ihres Lebens herannahein Vergebens versuchte
es ihre Dienerin Richburg, welche sie zur Aebtissin in Nordhaugen ge-
macht hatte, sie dazu zu bestimmen, sich ll'l Nordhausen ihr Grab zu wäh-
len 1). Sie reiste nach Quedlinburg, und Starb dort am 14- Märl 963 111
einem Alter von fast 80 Jahren. Als sie das Herannahen ihres Todes
fühlte, legte sie zuerst ihre Beichte ab, 11311111 dann flas helhge Abendmahl,
ligss Psaimen Singen, ihren sterbenden Leib auf die Erde legen und ein-
gedenk des Spruches, dass es einem Ifillästßlldzlßläe: 1t11 510i "Es Aäßhe
zu sterben, bestreute sie mit eigenen än en_ _as aup m1 SC 3 31111
bezeichnete sie sich mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und entschlum-
merte in derselben Stunde eines Sonnabends, in welcher sie lmlllßffilt? Armen
zu erquicken geweihnthgerresenq irvanf 111113111; letelten Yzillenhgeiäglesgigväiälle
sie in der Kirche es ei igen nerve ius ne en i rem uema ,
als dreissig Jahre überlebt hatte, in geweihter Erde feierlich bestattetf).
Der Ruf ihrer Frömmigkeit und llrienschenliebia gar überäll verblreitet;
darum fand die Aeusserung eines "insiedlers G au en, we c er gese en zu
haben versicherte, wie sich ihre Seele mit der des Bischofs Bernhard
mitten unter den Engeln in unnennbarer Glorie in den Himmäl 8112101115)-
Wie Mathilde, so bewiesen auch ihre Söhne und Enkel er irc e,
die durch die Gräber der Eltern für sie ein geheiligter Ort war, stets grosse
Liebe und Verehrung. In Quedlinburg das Osterfest zu feiern, wurde den
Königen aus diesem Hause, wenn sie in Deutschland sich aufhielten, Pflicht
und Gewohnheit, welcher sich erst Heinrich der Zweite im folgenden Jahr-
hundert zu entziehen anfing 4). Da nahmen sie an den Festlichkeiten der
Kirche, den Prozessionen, Messen und übrigen gottesdienstlichen Handlungen
Antheilö); auf dem Berge genügten sie in der Kirche ihrer Pflicht als
Menschen, unten in der Pfalz als Könige und Regenten '58. L b
Bei einem dieser Feste im Jahr 941 bestan hier tto eine e ens-
gefahi"). Ein gegen sein Leben angesponnener Verrath, dem selbst der
eigne Bruder, Heinrich, der Liebling Mathildens, nicht fremd geblieben
war, wurde glücklich entdeckt; dennoch zunächst kein Schritt gethan, die
Verräther sogleich zu verhaften, damit nicht das Fest entweiht und die
heiligen Tage mit Blut betleckt würden; nur der Schutz der Getreuen ver-
hinderte die Ausführung des frevelhaften Unternehmens. Erst als das Fest
vorüber war, verfuhr man gegen die noch nichts von der Entdeckung ahnen-
den Verschwornen, Erich, Reinward, WagmhEscläerich, Bucelo (Bughard),
Herrmann. Nur einer der 'l'heilnehmer, sc eric , zwei ieses amens
Waren unter den Verschwornen der sich bis auf diese Zeit durch Tugend
1) a. a. O. p. 943.
z) "sepulta est coram altari Christi praesulis Servatii iuxta seniorem suum:
qlliß quem viveutem dilexarat, huic se mortuam couiungi, quamdiu deguit, 56m-
P9! imploravit." Ditm. Merseburg. 1. II, p. 334.
3) „Piam famam super his nemo nos vituperet prodidisse, dum veri periculo
non succumbimus. Audivimus enim a quodam solitario, in spiritu an manifesta
visione uescio, animam Bernhardi Episcopi et Reginae inßnita multitudine ange-
lorum cum inembili gloria se in coelos deferri vidissa." Anna]. Saxo ad a. 968,
4) Chmn, Quedlinb. bei Leibn. II, p. 287 et 289. Urspr. Quedlinb. S. 14.
5) Anna], Saxo ad a. 973.
G) Chron, Qllßdlinb. 3d a. 1000.
a 9;) 1d, ad a. 941. Ditmar Merseb. l. I[, p. 335. Leibn. Annal, Sam ad
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