La Reale Galleria di Torino,
Gtß.
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In diesen finden wir die Werke 21118 der Periode des siebzehnten
Jahrhunderts Italiener der eklektischen Schulen und Niederländer
vorherrschend. An Gemälden aus der ETOSSQ" Blüthezeit der italienischen
Kunst, aus den ersten Decennien des sechzehnten Jahrhunderts, an Ge-
mälden früherer Perioden scheint die Ganßrie Somit keinen sondcrlichen
läeichÄhgm zudhaben. Nur EinJGlemäldäe guter den märgßgieilten (gehört in
en n ang es sechzehnten a riun Y S, 9111 er von er Hand
des Gaudenzio Ferrari, den man gewöhnlich den Mailändern zuzählt.
(Der Herausgeber, patriotisch gesonnen, bestreitet diesen Gebrauch und
zählt ihn. in Rücksicht auf seinen Geburtsort, der geringfügigen Zahl sa-
voyischer Künstler zu.) Es ist ein sehr interessantes Gemälde: Der Leich-
nam "Christi auf dem Schoosse der Mutter, von den heiligen Frauen und
den übrigen Freunden beklagt, denen sich einige spätere Kirchenheilige zu-
gesellt haben. Die ganze Auffassung der Composition weicht auffallend
von denjenigen Gemälden Gaudenzio's (meist Fresken) ab, die sich in
der Gallerie der Mailänder Brera befinden und in denen sich die Einflüsse
der römischen Schule bereits deutlich erkennen lassen: Hier ist noch un-
gleich mehr Verwandtschaft mit der Richtung des Leonardo da Vinci, un-
gleich mehr alterthümliches Element; namentlich die Gewandung, obgleich
sie in einzelnen grossen Würfen die eigenthümliche Fassung Gaudenzios
bezeugt, hat mehr alterthümliche Strenge, als in jenen Werken bemerkt
wird. So ist auch die Gruppirung noch von grosser Einfachheit: die vor-
deren Gestalten um den Leichnam des Erlösers her sitzend und knieend
die hinteren wie im Halbkreise nebeneinander stehend, jeder für sich a 2'
den Erlöser blickend, jeder für sich mit seinem eignen Schmerze beschäf-
tigt. Dabei aber geht ein eigenthümlich schlichter Adel durch diese Ge-
stalten; sie haben eine Reinheit und Schönheit der Gesichtsbildungen,
eine Tiefe und Innigkeit des Ausdruckes, welche wiederum in Gaudenzio's
späteren Werken nicht mehr in gleichem Maasse gefunden werden. Hierin
besteht die Verwandtschaftt dieses Bildes mit Leonardo; die Richtung des
letzteren ist in diesen Beziehungen ganz in ähnlicher Weise erfasst, wie
m den Werken Sodomafs; ja es hat das ganze Bild, auch in der Anord-
nung der Composition, auffallende Aehnlichkeit mit einem Gemälde von
Sodoma, welches sich im Berliner Museum befindet und denselben Gegen-
stand darstellt. Ueber die Entwickelun s-Verhältnisse Gaud nz" '
sich solcher Art in diesem Bilde aussprgechen, haben wir rings: ivdedi]:
weitläufigen Texte, der demselben beigegeben ist, vergebens irgend einen
näheren Aufschluss gesucht.
Die übrigen der bis jetzt mitgetheilten Werke gehören, wie bereits be-
merkt, der s äteren Zeit der italienischen Malerei an. Aus der s äteren
Zeit der Mailänder Schule werden vorgeführt: Ein Altargemäldir von
Giul. Ces. Proccacini, der heil. Franciscus und der heil. Carl Borro-
mäus, welche die Statue der heil. Jungfrau anbeten, ein Bild von mitt-
lerem Werthe. V01! Danfele prespl ein nicht uninteressantes Bild,
der heil. Johann Nepomuk 1m Beichtstuhl, die Beichte der Königin von
Böhmen, die auf der einen Seite des_ Stuhles knieet, anhörend, auf der
andern Seite ein alter Mann. Es spricht sich darin eine erfreulich unbe-
fanlgenedNatltilrnacthahmung außäälfttsgam agerkänachä es sixcrh, giiss die Ge-
sie ter- er aup personen zur a ver ec srn on orazzon
ein widerwärtiges und nicht bedeutendes Bild, Fulvia mit dem Leichen?
haupte Cicerds.