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Berichte und Kritiken.
nach 0 sta de. Nach demselben: des Künstlers eignes Atelier, von
S tr a ub mit tretflicher Wiedergabe des Helldunkels lithographirt.
Endlich sind vier von Fr. Hohe lithographirte Blätter zu nennen.
Ein Reitergefecht, eine meisterhafte Composition voll treiilich dramatischen
Lebens, nach Ph. Wouverman. Eine Schmiede mit vornehmer Jagdge-
sellschaft, nach demselben. Eine schöne, ruhige Abendlandschaft nach
Joh. B o th, und eine zweite Landschaft nach dem berühmten Gemälde
von J. R u i s d a e l, welches einen Eichenwald, in dem eine Hirschjagd
vorüberbraust, darstellt. Auch diese Blätter sind durchweg von grosser
Tüchtigkeit der Ausführung.
Von dem Text, der zur näheren Erklärung der dargestellten Gemälde
dienen soll, ist bis jetzt erst ein Blatt mit dem "Vorworte" erschienen,
welches mit einer geschmackvollen Arabeske, im Neureuthefschen Style,
geschmückt ist.
La Reale Galleria di Torino , illusrata da Roberta dhzizeglio,
Direttore della medesima etc., dedicata a S. M. il Ee Carlo Alberto.
Fascicolo I VII. Torino 1836-1837. Gr. Fol.
(Museum,
1837,
Die durch den König Karl Albert gegründete öffentliche Gemälde-
Gallerie von Turin, welche die Schätze der Malerei, die in den könig-
lichen Schlössern zerstreut waren, zu einem bedeutsamen Ganzen vereinigt,
und ausserdem durch neue Erwerbungen auf mannigfache Weise bereichert
ist, bildet eine neue Erscheinung unter den grossen Kunstsammlungen, an
denen der italienische Boden, trotz so häufiger Veräusserungen, noch im-
mer vor Allen reich ist. Berichte aus Turin rühmten von der neuen Gal-
lerie, dass sie im Besitz einer ausgezeichneten Reihenfolge von Werken
der als klassisch anerkannten italienischen Meister sei; vornehmlich aber,
dass sie einen Reichthum an Werken niederländischer Künstler enthalte,
wie keine andere Sammlung Italiens. Durch das obengenannte Werk be-
kundet sich nunmehr das Dasein und die eigenthümliche Richtung der
Gallerie auch nach ausserhalb, und es reiht sich dasselbe den mit grösse-
rer oder geringerer Pracht ausgestatteten Werken an, die wir über viele
der vorzüglichsten Sammlungen Italiens besitzen. Es enthält Abbildungen
der vorzüglichsten Gemälde mit sehr ausführlichem erläuterndem Text von
der Hand des Herausgebers, R. d'Azeglio, des Direktors der Gal]g1-ie_
Die Abbildungen sind mehr oder minder ausgeführte Kupferstiche, welche
zumeist mit erfreulicher Feinheit in den Geist und Charakter der Origi-
nale einzugehen scheinen. Namhafte Kupferstecher aus verschiedenen Ge-
genden Italiens haben einen Theil ihrer Thätigkeit diesem Werke gewid-
met, wie in den bisher erschienenen Mittheilungen die Namen Lasinio
d. j., Rosaspina, Ferreri, Garavaglia, die Schule Toschi's
u. a. m. genannt werden. Die einzelnen Lieferungen, in denen das Werk
herausgegeben wird, enthalten je vier Kupferstiche; das Ganze ist auf 80
Lieferungen berechnet. Die sieben ersten Lieferungen desselben liegen 11118
so eben vor.