Denkmals einer sehr ausgebildeten Holzbaukunst etc.
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Erzbischöfe von Sen s. An Erkerthürmchen der mannigfachsten Art,
an einfachen und schwereren, wie an buntexrund zierlichcren, ist überhaupt
kein Mangd in dem vorliegenden Werke; einige Blatter geben ganze Ueber.
sichten der minder bedeutenden unter 11111911, alldrß Stellen die interessan-
teren in ausgeführten Ansichten dar. Vor allen annlllthlg 1st das Erker-
thürmchen eines Hauses in der Rue des Bourdonnols, das auf schlanken
Säulen mm und ganz und gar mit reicher Dekoration, welche der letzten
Zeit des gothischen Styles oder schon dem Ueäergange In dle moderne
Kunst angehört, bedeckt ist. Manrllgfaßhe Blatt?" endhcll geben uns
Architekturen des sechzehnten Jahrhunderts, da die Kunst italienischer
Architekten in Frankreich Eingang fand, aber noch mehr oder minder mit
dem romantischen Sinne der früheren Zeit aufgefasst und wiedergegeben
wurde. Es sind, bis auf wenige Ausnahmen, Privat-Gebäude, in denen
wohl manch ein Motiv auch für die Kunst unsrer Tage von besonderem
Interesse sein dürfte. Vornehmlich anziehend sind unter ihnen zwei Ge-
bäude, das eine ein reichgeschmücktes Giebelhaus 1n der Strasse St. Denis,
das andre die Facade eines Hofes in der Strasse St. Paul. Letztere zer-
fallt in zwei Geschosse, von denen vornehmlich das untere reich und be-
deutend wirkt. Stark vorspringende, brillante römische Prlaster bezeichnen
hier die Mauerabtheilungcll, Zwischen denen swh, von ewßm flach ge-
schwungenen Bogen überspannt, die Fenster befinden; Jedes der Fenster
zerfällt wiederum in Arkaden von je drei Bögen, deren Pfeiler auf eigen-
thümliche Weise mit Kandelabern geschmückt sind. Auch das Obergeschoss
ist mit einem" zierlichen Pilasterwerk versehen. Finden wir hier auch nicht
in allen Theilen den wünschenswerthen architektonischen Organismus, so
ist doch eine Freiheit und Eleganz des künstlerischen Gefühles darin, die
alle Anerkennung verdient.
Das Werk ist mit einem sehr ausführlichen Texte (76 S. in F01.) vor-
sehen, welcher, neben mancherlei extatischen Ergüssen und Klagen über
den Untergang des Mittelalters, auch sehr wichtige belehrende Beiträge
giebt. Die einzelnen Artikel sind, ausser von einigen Gelehrten wie Qua-
tremere de Quincy, Raoul-Rochette u. a., zumeist von Personen des höchsten
und höheren Adels von Paris verfasst.
Denkmale einer sehr ausgebildeten Holzbaukunst aus den
frühe s ten Jahrhunderten in den innern Landsch a ften N0 r-
we g e n s_ Herausgegeben von J. C. C. D ah l, Landschaftsmaler und Pro-
fessor der K. S. Akademie der bild. Künste zu Dresden und Leipzig,
Mitglied der Königl. Akademieen zu Kopenhagen, Stockholm und Berlin etc.
1_ Heft, Enthaltend die Kir ch e z u B o r gu n d (Stift Bergen) in 5
(ljthggraphitlßll) Blättern. Dresden, 1837. Fol.
(Museum
1831,
Unter diesem Titel beginnt ein Unternehmgn, welches das lebhaftggte
Interesse der Freunfle des Alterthumngermamscher Stainlme zu erwecken
geeignet ist. Wir vnssen aus den manmgfachsten urkundhchen Zeugnissen,