neuerworbene
Ueber das
etc.
Charles Ie Brun
Gemälde von
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der Thurm zeigen noch den Charakter eines roh-byzantinischen Styles;
das Andre ist später. Der Verfasser stellt die Vermuthung auf, dass die
älteren Theile der Kirche wirklich dem zehnten Jahrhundert, oder wenig-
stens einer nahverwandten Zeit, angehören dürften; er stützt dieselbe vor-
nehrnlich auf den Charakter einiger Details, die Sich im Innern der Chor-
nische befinden. Das eine ist die würfelförmige Verzierung des Kämpfer-
gesimses der Pfeiler, welche die Chormßßhe 8111131198611, eine Form, die sich
bei verschiedenen Bauwerken des elften Jahrhunderts (aber 311011 noch
später) zeigt. Das zweite ist ein roh gearbeitetes Tabernakel. Der Heraus-
geber bemerkt, dass letzteres in seiner ganzen Form und Verzierung den
nfrühgstenalbyzantinigchgn Styl zeige; seine rohe Einfassung jedoch
und der kleine Giebel über derselben mit den Rosetten und einer Art
rundbogigen Frieses giebt hiefür keinen hinreichenden Beleg; noch weniger
die (unverständliche) Inschrift des Tabernakels, welche der gothischen Mi-
nuskel ähnlich ist; denn die Bemerkung des Herausgebers, dass die gothisehe
Minuskel bei Ingehriften nach der angenommenen Meinung zwar erst im
13ten Jahrhundert vorkomme, dass er aber geneigt sei, zu glauben, die hier
vorhandene Inschrift gehöre dem 1Oten oder llten Jahrhundert an, wo die
gothische Minuskel in Handschriften bereits erscheine, kann doch nicht füg-
lich als ein Grund gelten. Wir müssen also die Annahme über das frühe
Alter dieser Bautheile dahingestellt sein lassen, und um so mehr, als auch
alle diejenigen historischen Details jener Hunnenschlacht, welche de;
Herausgeber anführt und mit denen er die Gründung der Kirche in Ver-
bindung bringt, durchaus einer späten, willkürlich ausgesponnenen Sage
angehören. (Vergl. hierüber Dr. G. Waitz: Jahrbücher des deutschen
Reichs unter der Herrschaft König Heinrichs l., Berlin 1837, S. 192 ff.)
Ueber das neuerworbene Gemälde von Charles le Brun,
der Gemäldegallerie des Königl. Museums zu Berlin.
in
1sa7,
(Museum,
Berlin. Die Gemälde-Gallerie des König]. Museums ist kürzlich wie-
derum mit einem, an Umfang wie an künstlerischer Bedeutung Zwiefagh
beachtenswerthen Meisterwerke bereichert worden. Es ist dies das be-
rühmte Jabach'sche Familienbild von Charles le Brun, welches sich
seither im Besitz der Familie von Groote zu Köln befand und daselbst in
dem KempisPschen Familienhause aufgestellt war. Das Gemälde, seit seiner
Entstehung in den Büchern der Kunstgeschichte als eins der namhaftesten
Erzeugnisse der älteren französischen Schule. verzeichnet, eignet sich in der
That, dieselbe von ihrer vortheilhafteren Seite kennen zu lernen. Manchß
tüchtige Werke dieser Schule, unter denen zunächst nur die von N. Peussin
und E, 19 5118111- genannt werden mögen, befinden sich zwar bereits in der
Gauerie des Museums; und wenn in letztere, bei ihrer Gründung, aus den
Kugler, Kleine Schriften. I. 33