Bilderhaxxdsrrhri
IHittG-laltßrs.
des
Aus des Teufels Banden
Zu den freudereichen Landen,
Da Gott selbst ist die Sonne,
151i der Tag, ist die Wonne,
Die kein Dunkel schändet
Und die sich nimmer wendet.
Wir gehen jetzt über zu dem Aeussern der Handschrift, worin
das Gedicht aufbehalten ist, und zu den Bildern, die dasselbe zieren.
IIIIS
Die
Handschrift
des
Gedichtes.
Es ist eine Pergamenthandschrift in klein Quarto, 91 Blätter, 23 Zeilen
auf jeder Seite. Die Schrift zeigt eine kleine, etwas breite und ziemlich
vollendete neugothische Minuskel, welche wir nicht gut vor den Anfang
des dreizehnten Jahrhunderts setzen dürfen. (Hieraus ergiebt sich schon,
dass diese Handschrift nicht Original sein kann.) Die drei Gesänge fangen
mit grossen bnntgemalten Anfangsbuchstaben an, die Absätze mit kleineren
rothen; sonst finden sich keine grossen Buchstaben. Die Reime sind nicht
abgesetzt, sondern nur durch Punkte bezeichnet; eine weitere Interpunk-
tion ist nicht vorhanden.
Die Bilder, deren 85 sind, nehmen zumeist ein wenig über die halbe
Seite ein. Die Gegenstände sind mit Umrissen von schwarzer und rother
Farbe gezeichnet; diese verschiedenen Farben wurden angewendet, theils
um das Nacktefwelchcs immer mit schwarzen Umrissen gezeichnet er-
scheint) von den Gewändern, theils um die verschiedenen Gewänder selbst.
namentlich bei gedrängten Gruppen, zu unterscheiden l). Höchst selten,
und besonders nur in den ersten Bildern, ist ein "fheil derselben mit einer
andern Farbe ganz ausgefüllt. Häufig kommt Gold in Heiligenscheinen,
Kronen, Mützen, Säumen, Silber in Waffen und andern Geräthen vor. Der
Grund des Bildes dagegen ist farbig z): ein blaues Viereck, eingeschlossen
von einem grünen Rahmen, und zwischen beiden ein schmaler weisser
Streif; nur einige Male kommt hier rother Carmin vor. Das Ganze wird
abermals umfasst von einem halb goldnen, halb silbernen Rahmen.
In den Gesichtern sind die Unterlippe durch einen rothen Strich, die
Backen durch rothe Flecke bezeichnet.
Den dargestellten Personen sind ihre Reden häufig in langen Bändern
mitgegeben, welche sie in der Hand halten. Diese Reden sind, wie der
Text, in Versen, doch nicht aus diesem entlehnt und von andrer Hand
geschrieben.
Text und Bilder sind sehr wohl erhalten; die Farben, besonders das
lichte Zinnoberroth der Umrisse, in vollkommener Frische. Silber und Gold
sind als Blättchen aufgelegt; das Gold ist gut erhalten, das Silber nach-
gcschwärzt.
Das Blltfil hat llißlli mehr den alten Einband. Die Blätter sind bei dem
Zwßitell Binden, 11m Sie Zll Vergolden, neu beschnitten worden, wodurch
Andere gleichzeitige Miniaturen sind zuweilen in Umrissen von noch
mehreren Farben gezeichnet. 2) So dass eine gewisse Aehnlichkeit mit jenen
antiken Vasenmalereien entsteht, bei denen die Figuren auch nur durch Umrisse
äIIIgGÖGUiLG-t, der Grund dagegen mit einer dunkeln Farbe ausgefüllt wurde.