Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

macht, zur besonderen Ehre des gemeinsamen Vaterlandcs gereichen wird 
Dasselbe soll die Denkmals eines Landstriches umfassen, der bisher in 
antiquarischer Beziehung noch wenig beachtet und gewürdigt worden ist 
(das Schwechterfsche Werk über den Dom von Mcisscn ist bis-jetzt das 
einzige der Art), der gleichwohl jedoch eine Fülle interessanter Gegen- 
stände darbietet und sich mit diesen den schon mehr durchforschten Gegen- 
den Deutschlands, vornemlich den Rheingegenden, vortheilhaft anreiht. 
Nach der vorliegenden ersten Lieferung zu urtheilen, wird die äussere Form 
dieses Werkes den bekanntnn trefflichen Chathädrales jimzgaises von Cha- 
p u y entsprechen und somit in derjenigen Tüchtigkeit und Eleganz erscheinen, 
welche von einem Nationalwerke zu erwarten ist. Zugleich bürgt die Art. 
und Weise, wie das ganze Unternehmen eingeleitet ist, für eine, dem ern- 
sten Zwecke entsprechende Durchführung, indem es nicht als eine buch- 
händlerische Speculation, sondern als das selbständige Unternehmen eines 
Privatmannes, welcher nicht genöthigt ist, hierin das Interesse des Erwerbes 
dem der Wissenschaft und des Patriotismus voranzustellen, und welcher 
sich der vielseitigsten libcralstcn Unterstützung zur Durchführung seines 
würdigen Vorhabens erfreut. in's Leben tritt. 
Das ganze Werk zerfallt in zwei Abtheilungen. Die erste umfasst das 
Königreich, das Grossherzogthum und die llerzogthümer 
Sachsen Ernestinischer Linie, die Ilerzogthtimer und Für- 
stenthümcrAnhalt, Sclnvarzburg und Beuss. Die zweite Abthci- 
Jung wird die Denkmale der mittelalterlichen Baukunst in der Königl. 
Preussischen Provinz Sachsen enthalten. Die Baudenkmalc und 
Sculpturen, welche das gesammte Werk umfassen soll, sind unter Beihültc 
mehrerer vorzüglich geschickter Künstler und unter der I.eitung des Heraus- 
gebers vermessen und gezeichnet worden; die Ausführung ist den besten 
Lithographen von Paris, München, Berlin, Dresden u. s. w. übertragen. 
So wird dieses Werk, mit den über jene Gegenstände zusammengetragenen 
geschichtlichen und artistischen Nachrichten die vollkommen genügende 
Grundlage zu einer durch Abbildungen erläuterten Geschichte der Baukunst 
des Mittelalters in Sachsen bilden und demnach von wichtigstem Interesse 
für die Culturgeschiehte unsres Vaterlandes werden. 
YVenden wir uns nunmehr zur Betrachtung des vorliegenden ersten 
Heftes der ersten Abtheilung, welches mit dem nächstfolgenden die Kirche 
des ehemaligen Klosters Zschillen (W echselburg) darstellt, so befßch- 
tigt uns diese Probe zu den günstigsten Erwartungen über die Ausführung 
des ganzen Unternehmens. Die Ausstattung des Aeusseren ist eben so 
würdig und geschmackvoll, wie der Inhalt desselben in mannigfacher Weise 
belehrend. Den beiliegenden Text bildet eine, vom Dr. Stieglitz verfasste 
"geschichtliche Einleitung" über die Verhältnisse des Klosters, welche aus 
dokumentlichen Nachrichten geschöpft ist und das Jahr 1174 als die Zeit 
der Erbauung des gegenwärtigen Gebäudes angiebt. Hieran schlieSst sich 
der Anfang einer "Beschreibung des Kirchengebäudes," vom Herausgeber 
mit Umsicht und Sachkenntniss abgefasst. Sieben Blätter mit bildlichen 
Darstellungen führen den Besehauer zur näheren Bekanntschaft des interes- 
santen Monumentcs. Sie bestehen aus einer sauber radirten Titelvignette, 
welche eine Ansicht des Aeusseren in seinem gegenwärtigen Zustande giebt; 
aus dem Grundriss und einer Anzahl von Protil-Durchschnitten verschie- 
dener Details; aus einerTerspektive des Inneren und einer Reihe einzelner
	        
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