Lithographie.
423
Indem wir dem Künstler für die Vollendung einer so gediegenen Arbeit
im Namen des kunstbefreilndeten Publikums gebilhrenden Dank sagen,
können wir zugleich den Wunsch nicht unterdrücken, dass auch noch andre
Werke der so reichen Gallerie unsres Museums auf ähnlich bedeutsame
Weise veröffentlicht werden möchten. Wir sind überzeugt, dass hiedl-u-Ch
vornehmlich das Renommee unsres Museums in weiteren Kreisen verbreitet
werden würde, als es bisher der Fall ist: Gemälde, wie das eine wunder-
same Jugendbild Raphaels (Madonna mit dem Kinds zwischen dem bei],
Franeiscus und Hieronymus], wie Melzfs llebreizende Pomona, wie das
treffliche Altarbild von Innoeenzo da Imola, W18 Guido Renfs grandioses
Altargemälde, wie jene hochwürdige Pietä von Mantegna, und viele andre
der Ooreggids gar nicht zu gedenken, würden gewiss den dankbar-
sten Stoff für Arbeiten dieser Art liefern. Möge die Unternehmung des
Hrn. Caspar recht bald eine würdige Nachfolge finden !
Lithographie.
(Museum, 1836, No. 5.)
Von Perugino's berühmter Grablegung Christi vom Jahr 1495,
die sich in der Gemälde-Gallerie des Palastes Pitti zu Florenz befindet,
(es ist dasselbe Werkpwelches bis vor einigen Jahren in der dortigen
Akademie und früher in der Kirche S. Chiara aufbewahrt wurde) ist eine
Lithographie von Nicolaus Hoff, nach einer eigenen Zeichnung des letz-
teren, gedruckt in der lith. Anstalt von C. P. Stern zu Frankfurt a. M.,
erschienen. Es ist ein Blatt von bedeutenden Dimensionen und sehr detail-
lirter Ausführung. Die Autfassung im Allgemeinen, die Haltung des Ganzen
ist sehr zu loben; einige der Köpfe lassen, wie es scheint, noch etwas zu
wünschen übrig, doch ist bei weitem die Mehrzahl derselben, vornehmlich
der knieenden Figuren, mit unverkennbarer Liebe und mit zartem Gefühle
wiedergegeben. Die reizende weibliche Gestalt, welche zu den Füssen des
Leichnames kniet, ist in jeder Beziehung trefflich zu nennen. Die Erschei-
nung dieses Blattes wird den Freunden der älteren Kunst in hohem Grade
erwünscht sein, da sowohl überhaupt von Perugino noch Weniges heraus-
gegeben ist, als insbesondere das vorliegende Werk eines der schönsten
und reichsten Gemälde dieses grossen Künstlers darstellt
Vergleichende Darstellung grieqhischer Bau-Qrdnungen. Von J. M. Manch
Zweites Heft. Mit 8 Kupfertafeln in Foho uInd erläulerndem Texte.
Potsdam, 1836. Verlag von Ferdlnand Riegel.
1836,
(Museum,
Vorliegendes Werk bildet das zweite Snpplementheft zu dem bekannten
Werke von Normand. In demselben Ge1ste,_w1e der Herausgeber das
01-519 Supplgmentheft (darüber bereits früher benchtet worden) zusamnicn-