Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Bestätigungen. 
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zuschliesst, lediglich nur auf der Voraussetzung beruhen: wo parischer 
Stein (edler weisser Marmor) zur Ausstattung eines Gebäudes verwandt 
wird, da ist die Erscheinung des letzteren  wenigstens in der Haupt- 
masse  weiss. R d P h  G 
H. N. Ulrichs in seinen „ eisen un torsc ungen in riechenland" 
(1840), die mir ersttjetzt, aber eben zur günstigsten Stunde, in die Hand 
kommen, bestätigt (I, S. 73) diese letztere Ansicht, indem er zugleich noch 
andre, sehr gewichtige Zeugnisse aus alten Schriftstellern, auf die meines 
Wissens in dieser Streitsache anderweit noch kein Bezug genommen war, 
für die weisse Farbe der Architekturen beibringt. Er führt Pindar an, der 
(Nem. 130) seinen Hymnus mit einer „weissen Stele von parischem 
Stein" vergleicht. Er erwähnt des ephesischen Dianentenipels, der nach 
Vitruv (X, 7) von allerweissestem Marmor (candzdzsszvno marmore), 
aus benachbarten Brüchen, erbaut wurde; wobei Vitruv erzählt, wie die 
Ephesier lan e eschwankt hätten, 0b sie parischen, proconnesischen, 
heracleischengodär thasischen Marmor zu dem Tempelbau wählen sollten, 
und wie sie durch die zufällige Entdeckung jener ausgezeichneten Brüche 
in den grössten Jubel versetzt worden seien. Plinius aber berichtet (XXXVI, 
5), wie Ulrichs weiter bemerkt, von demselben Tempel, dass die Besucher 
durch die Aufseher daran erinnert wurden, ihre Augen bei der Betrachtung 
des Gebäudes in Acht zu nehmen; so gewaltig "strahlte der Marmor" 
[ntanta marmoris radicatio estu] 1). Die Eiferer für das Bunte haben mehr- 
fach hervorgehoben, dass ein weisses Marmorgebäude unter dem südlichen 
Himmel ohne gänzliche Bemalung oder sonstige dämpfende Abtönung für 
die Augen des Beschauers unerträglich gewesen sei; hier ist die Bestätigung 
dieser Angabe, aber zugleich auch das Zeugniss dafür, dass man dennoch 
dies blendende Bauinaterial durchaus nicht scheute. Und wenn uns gerade 
nur die Notiz für diesen besondern Fall aufbehalten ist, so war derselbe, 
durch jene ausserordentliche Weisse des Steines und durch die, die Dimen- 
sionen aller andern griechischen Tempel weit übersteigende Grösse des 
Gebäudes, ohne Zweifel eben der vorzüglichst auffällige; die Wirkung 
musste sich hier, durch beide Umstände, in so bedeutend erhöhtem Grade 
äussern.  In Rom, so führt Ulrichs noch weiter an, wurde nach Livius 
(XL, 51) der ältere Capitolinische Tempel und wurden nach Cicero (in 
Verr. ll. I, 55) auch die übrigen Tempel weiss angestrichen, ebenso, wie 
das YVort candens (weiss) zur Bezeichnung des äusseren Ansehens der 
Tempel und reicher Privatgebäude bei den Römern in Gebrauch blieb und 
wie Virgil (Aen. VIII. 720) den palatixiischen Apollotempel eine schneeige 
Schwelle des glänzenden Phöhus ninnt.  .8 Gegne T 
t   Och nacizuse en, was mein r an posi iven 
Grünldiznlstiüreiiilrildliirdlhgehende Farbigkeit der antiken täebäude beibringen. 
Das Wesentliche in diesem Betracht ist hekanntlich Jener röthliche Ton, 
der sich nicht selten an den Monumenten findet und den athenischen Resten 
einen so schönen Goldglanz giebt. Ich halte in jnelneräehriftsesagl, dass, 
S0 lange kein Fdrmliches Gutachten von Chemikern diese Farbe als Rest 
eines wirklichen Farbenüberzuges anerkannt habe, ich jener Theorie nicht 
 Plinius beachtet dies beilänüg, bei der Notiz über eine Statue der Hecate, 
welche an jenem Tempel (in templo Dianae pust aedem) beüudlich gewesen. 
Ans der ganzen Fassung und Stellung des Satzes Seht hervür, dass seine oben 
angeführte Angabe lediglich nur auf das Gebäude selbst zu beziehen ist.
	        
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