Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Künstler-Geschichten, 
mitgetheilt 
V01) 
August llagexx 
etc. 
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Künstler-Geschichten, mitgetheilt von August Hagen. Erstes und zweites 
Bändchen. Auch unter dem Titel: Die Chronik seiner Vaterstadt vom 
Florentiner Lorenz Ghiberti, dem berühmtesten Bildgiesser des funfzehntexi 
Jahrhunderts. Nach dem Italienischen von August Hagen. Leipzig: 
 F. A. Brockhaus. 1833. 
(Museum, 
1834, N0. 
Selten findet es sich, dass das Studium der Geschichte anders denn 
als ein todtes Zusammenwürfeln fragmentarischer Nachrichten von Ereig- 
nissen und Zuständen der Vergangenheit betrieben, dass der Faden erkanTit 
wird, welcher sich durch diese Fragmente hindurchschlingt und ihren Zusam- 
menhang nachweist; ungleich seltner jedoch, dass dieselben, mit poetischer 
Divination belebt, sich zu einem Ganzen zusammenfügen und ein leben- 
diges Bild zur unmittelbaren Anschauung bringen. Das in der Ueberschrift 
genaälnte Werk neigt sich zu der letztgenanncien seltneren Richtung; wir 
Wür en demselben un    3 
ehrenvolle Stelle anwgiiiflriklärflguslnsnsoäigä; Säfglchl-lnäerer änslght Sei" 
unserem Urtheil zweifelhaft machten.  le ene nlstande m 
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mannigfacher jugendlicher Kräfte! welch eine Reihe belrnühfntenäges Rlngen 
den Bßumßißtßrn, Bildhauers, Malern, den Gelehrten und DiÄhtÄÄe-nßdtei 
ein grossartiger lliittclpunkt aller geistigen Bestrebungen in der einen Fanfjläe 
der Mediceer! Die Geschichte bietet kanrn ähnliche Glanz unktc d'r 
Der Verfasser, der sich die Lösung dieser Aufgabe gestellt hgt {in irfrd- 
SiCh der von Ghiberti geschriebene Commenäar über die Kiinst is  12:8 
(der Abschnitt, welcher von der neueren Kunst handelt ist bekanäitlijclicbeti 
Cicognarfh. storia della scultura, II, p. 99 sqq. abgedruckt) vornehmlich 
mit den Leitgenossen, den Künstlern des funfzehnten Jahrhunderts beschäf- 
tige, dass er sowohl deren künstlerisches Wirken, soweit es sich Besonders 
auf Florenz erstreckt, als auch ihre sonstigen bürgerlichen und häus- 
liehen Verhältnisse, ihre Freuden und Leiden, darstelle und gleichfalls 
nicht unterlasse, von den öffentlichen Ereignissen und anderweitigen Bege- 
benheiten und Personen, welche auf die Kunst der Zeit eingewirkt, ausführ- 
lich Kunde zu geben. Die Iälauptquelle, daraus der Verfasser geschöpft, 
ist, ausser den wenigen Notizen, welche der erwähnte Commentar des 
Ghiberti selbst darbot, das bekannte Werk des Vasari, welches, in der 
mehr oder minder novellistischen Anlage der einzelnen Künstler-Biogra- 
phieen, den treftlichsten Stoll" zu solcher Arbeit enthält 
In sechs und zwanzig Abschnitten, deren jeder für sich ein Ziemlich 
geschlossenes Bild "giebt, führt uns der Verfasser in die Ateliers der Künstler 
und die Studirzimmer der Gelehrten, in die Kirchen, die Raths-Versamm- 
lungen und in den Palast der Mediceer. Wir lernen den Johann von 
Medici, seinen grossen Sohn Kosmus, den Vater des Vaterlandes, und de], 
edlen, feurigen Enkel des letzteren, Lorenz, kennen; ebenso die Freunde 
und Anhänger dieses Hauses, wie dessen gefahrliche Widersacher; sgdann
	        
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