Malerische Ansichten der merkwürdigsten und schönsten Cathedralen etc.
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tekturen in Deutschland geschehen ist, bezieht sich, mit einzelnen wenigen
Ausnahmen, wesentlich auf eine wissenschaftliche, kunstgeschichtliche
Erforschung und auf eine ästhetische Analyse derselben; das grösscre Pu-
blikum aber verlangt Totaleindrüeke, welche nur in malerischen Ansichten
gegeben werden können.- Denn allerdings kann nur mit Solchen die Knnde
zon djcn Motnumentcln derdVoäzeit, das BOWIIÄSHKFGIÖBII des geschichtlichen
"run es, ü er we c em ie egenwart erwac sen ist, in das Volk einve-
hen. Doppelten oder vielmehr eigentlichen Werth erhalten die malerischen
Ansichten natürlich aber nur durch grösstmögliche Treue in Gesammtauf-
fassung und Ausführung des Details; sie werden alsdann dem Kenner nicht
minder wie dem Laien interessant.
Dies beabsichtigt das vorliegende Werk und es nimmt die Theilnahme
von verschiedenen Seiten in Anspruch. "Nlöge den Architekten, so heisst
es im Vorwort, die richtige und wahre Darstellung der Formen, die er
hier wiedergegeben findet, interessiren, während dem Geschiehtsforscher die
historischen Beziehungen wichtig sind, die sich mit den meisten dieser
Monumente verbinden; der Kunstfreund und Sammler wird sich durch
Gegenstand und Darstellung gleich angezogen fühlen, und jeder Gebildete,
der jemals den klassischen Boden besuchte, dem diese Abbildungen entnom-
men sind. wird gewiss in denselben eine eben so angenehme Erinnerung
finden, als der Einheimische sie gern als befreundete Gegenstände denen
er mit heimathlicher Liebe zugethan ist, begrüssen wirdßb 7
Die erste Lieferung (8 Blätter in Folio mit 1 Bogen Text) entspricht
diesen verschiedenseitigen Anforderungen auf's Erfreulichste. Die Gegen-
stände, kirchliche, sowie auch bürgerliche und andere Architekturen, sind
so aufgefasst, dass sie ebensowohl anmuthige und interessante Bilder geben,
als sie durch Wahrheit und Richtigkeit (Referent kennt die meisten aus
eigener Ansicht und aus besonderem, an den Gebäuden selbst vorgenomme-
nem Studium) sehr füglich als Grunltllageihzu kiinsägeschichtliicltgr Forschung
benutzt werden können. Der Zeit: incr, err ,an'ge, urci die unter-
nommene Herausgabe der deutschen Städteansichten (auf die wir in Kurzem
Zurück zu kommen gedenken) Tylllällflist bekanntd, vereinigt die Talente
des wissenschaftlich ebildeten reii e ten mit enen des Malers; die
Standpunkte sind rnitgrichtigem Takt gewählt, die Ansichten in Ton und
Hahung übersichtlich undhwohl älie Iätatfaä nett und lelbenildig.
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lrldin und klar. Der begleitende Text enthält geschichtliche
Nachweisungen über die Bestimmung und Elba" und der qargesltßnten Gegen"
Stände und artistische Andeutungen, um auch dem lnaien eine Uebersicht
von dem Entivickelungsgange unserer Baukunst im Mittelalter zu gebe"-
Die in der ersten Lieferung enthaltenen Ansichten sind: die Sachsen-
hauser Warte bei Frankfurt a. MJ deT Dom zu Mainz? das Steinerne Haus
zu Frankfurt a. M.; Tcmpler-Kirche zu Bacharach am Rhein; der Dom zu
Andernach; die Domkirche zu Bonn; Rathhaus zu C5111; alter Thllfm Z1!
Andeynagh am Rhein. "Von einzelnen derselben cxistiren zwar bereits
Ansichten; doch sind diesä 2112m liheilyfehlerilaiftkwiedD. lguaglids Aäilslicht
d r Jüyghe von ac araci, ie vor err un m1 vic en Wl ür-
liihehezrixlääidlderungon gezeichnet ist: zum 'l'heil sind sie von anderen Stand-
punkten aus aufgenommen, wie die, ebenfalls von D. (Juaglio gezeichneten