Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Ueber das Bild von Tizian 
etc. 
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6) Die grzsse Säule rgitrdelr; fatyxxb 1517, Aus vier zum Uebereinander- 
setzen estimrnten o 10- ä tern estehend. (Bartseh, N0, 129 
Sämmtliche Originale befinden sich in der rühmlichst bekannten Sydmrnlurlg 
des Königl. Preuss. General-Postmeisters und Bundestags-Gesandten Herrn 
von Nagler, in Berlin. 
Die uns vorliegenden Blättern No. 1 und 2 und die beiden ersten Stücke 
von N0. 3 (den WVagen selbst mit den umgebenden allegorischen Figuren 
darstellend) sind durchaus als getreue Facsimilels zu bezeichnen; die Eigen- 
thümlichkeiten der Schraflirung, die Sonderbarkeiten des Gefaltes, die Zufal- 
ligkeiten in gleichgültigen Nebendingen sind eben so sorgsam und mit 
unverkennbarstem Fleiss nachgebildet, wie auch in wesentlicheren Dingen 
der hohe Geist des Meisters ungetrübt wiedergegeben ist. Sehr angenehm 
wird einem jeden Verehrer Dürer-s, einem jeden Forscher und Sammler 
eine solche Erneuerung der genannten vortrefflichen Holzschnitte sein; um 
so mehr als ihre mehr oder minder grosse Seltenheit die Anschaffung sehr 
erschwert. Denn von dem Brustbilde des Kaiser Maximilian und von der 
grossen Säule sind die Originale so ausserordentlich selten, dass von 
Ersterem nur ein Exemplar bekannt ist, und von Letzterer selbst öffent- 
liche Sammlungen nur unvollständige Abdrücke besitzen. (Auch Bartseh 
kennt nur drei Blätter derselben.) Dazu kommt, dass nach diesen Holz- 
schnitten, ausser dem Triumphwagen, keine treuen Kopien existireu, 
und dass die alte Kopie nach dem Triumphwagen dem Original an Selten- 
heit gleich steht. 
Um das Anschaffen dieser Kopien jedem Liebhaber und Sammler zu 
erleichtern, hat der Herausgeber für dieselben den überaus billigen Subscrip- 
tionspreis von Vier Rthlrn. (auf chinesißCllß-m Papier von 6 Rthlrn. GgGr.) 
festgestellt; nach geschlossener Subscription tritt der erhöhte Ladenpreis von 
6 Rthlrn. (auf chin. Papier von 8 Rthlrn. 12 gGr.) ein. Der Druck der 
vorliegenden Blätter ist sehr sauber und klar; starke Canons von gedämpfter 
Farbe dienen auf zweckmässrge Weise als Untersatzbogen. Der 'l'ite1-U;n_ 
schlag ist mit einer phantastischen Rand-Arabeske geschmückt, welche von 
dem Herausgeber aus den bekannten Dürei-"schen Randzeichnungen zusam- 
mengestellt ist. 
Ueber das Bild von Tizian_ in del: GßmäldejSalnmlung des Königlichen 
Museums zu Berlin, vergllchen mxt den Wlederholungen- desselben, 
(Museum, 
183a, 
Das Bild von Tiziaxi, seine Tochter darstellend, die eine Schüssel mit 
Früchten empor-hebt  eine der schönsten Zlßfdßll der Gemälde-Sammlung 
im Königl. Museum zu Berlin, ist elnS VOIl den Verschiedenen Exemplaren 
dieses Gegenstßlldßs, Welche, 1111i grßsserßn Oder geringeren Abänderungen, 
in vesehiedenen Gallerieen verkommen und _sä_mmtlich den Namen desselben 
Meisters tragen, Die Vergleichung von elmgen dieser Bilder mit dem 
l) Vergl. 
Beschreibung oben, 
die nähere 
215.
	        
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