Vita di Benvenuto Oellini
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licheren Bilder von TCIÜCTS; auch hier ist der Charakter des Originals
wahr und lebendig aufgefasst, auch hier die eigenthümlich leichte, ich
möchte sagen, launige Pinselführung ohne Zwang wiedergegeben, welche
den Bildern von Teniers, ihrem! Gegenstande gemäss, eigen ist.
AFIOE AYFOYZTINOZ KAI HAIZ ZXOAAZTIKOZ.
Eine also bezeichnete Lithographie, die an einem hiesigen Kunstladen
(bei Sachse 8: Comp.) aushängt, zieht seit einigen Tagen die Aufmerksam-
keit der Vorübergehenden auf sich. Sie stellt einen nackten Knaben dar,
der am Meeresstrande aus vier Büchern einen Kasten zusammengestellt hat,
und bemüht ist, mit der hohlen Hand" das Meer liineinzuschöpfeu; zwei
dieser Bücher tragen die griechische Aufschrift: Logik und Phänomenologie.
Vor dem Knaben steht der heilige Augustin, der ihm die Eitelkeit seines
Treibens zu bedeuten scheint. Eine Unterschrift sagt, dass das Original
dieser Darstellung mit obiger Angabe sich als Handzeichnung in einem zu
Athen neu entdeckten Cod. Mspt. von den Werken des heiligen Augustin,
in einer griechischen Uebersetzung, finde. Die hiesigen Philosophen, welche
den Knaben auf sich beziehen, zweifeln an der Aeehtheit des Bildes. Kenner
Wollen in den Linien des Faltenwurfes mehr altitalienische Motive (des
dreizehnten und vierzehnten Jahrhunderts] als byzantinische finden; die
Formen des Nackten scheinen durch den Lithographen berichtigt. Es frägt
sich demnach, ob der Künstler ein Athener, oder ein Pisaner, oder Ob
er vielleicht ein Berliner gewesen ist?
Vüa d; Benvenuto Cellini, orefice c scultore Fiorcntino, scritta da lui
nledesimo_ giusta Pautografo pupbhcato dal Tassi. Lipsia presso Leopoldo
Voss. 1833. (2 Bände in gross 12.)
(Museum,
1833,
Benvenuto Cellini hat seinen Nachruhm fast mehr seinen Schriften 1
seinen plastischen Werken zu verdanken; vor allen seiner Lebensbesch 3:8
bung, welche mit künstlerischer Einfalt das Bild eines höchst ei entlifßl-
liehen Charakters und, was wichtiger ist, in diesem und um ihngda
einer merkwürdigen, mannigfach bewegten Zeit vor uns entfaltet s Bild
Buch führt uns unmittelbar in die Verhältnisse und Zustände ltalI 195
die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, und wir erkennen darau dlenlstq-l-lm
liehkeit, dass die Kunst, welche zu Anfange des Jahrhunderts iljrerlie] "Gä-
sten Gipfel erreicht hatte, so schnell wieder herabsank. Denn WO arlßä,
Stelle des Gemeinsinnes und hoher durchgreifender Begeisterung NVillkühe
und Iaiebhaberei und leere Prunksueht getreten sind, da ist äs um dir
Inhalt der Kunst gethan, wie lange auch äussere Schönheit und Correkthei]
der Form sich in den Werken erhalten mag. x Ut