Die Kirche S.
Micchele maggiore zu Pavia.
211
und jene drei gleichfalls italienischen Künstler, Ursus, Joventinus und Jo-
vianus, die, unter der Regierung des Liutprand, ihre Namen auf barbarisehe
Weise in ein steinernes Tabernakel oder Ciborium gemeisselt haben, davon
man gegenwärtig einige Fiägnilente lalpidaäriscläen Museum von Verona
sieht Künstler, die verrnu ic nic me ir a s ro ie Steinhauer waren,
wenn man diese nicht berücksichtigen will, so ist auch nicht der Name
eines einzigen Architekten aus den Zeiten der Longobarden auf uns ge-
ommen ü.
k Und [auf ähnliche YVeise dürften jene Magistri Comacini (vermuthlicli
von Como) nicht mehr als einfache Maurerineäster sein, weltcheNmaiiZom
König Rotar in seinen Gesetzen erwähnt [in et, wo es un er o. so
lieisst: Si ma ister comacinus cum collegis suzs domum ad restaurandum
vel jhbricandugi super se placito de Mercede susceperit etc. 2).
Was Pavia anbetrifft, so war diese Stadt dazumal zwar der gewohn-
liehe Sitz der longobardischen Könige, aber sie war zu Jener Zeit weder
so reich noch so mächtig, wie nachmals. Und Jene llilonafßhell SelbSt
konnten nicht im Besitz grosser Reichthümer sein, da sie wirklich nicht
mehr waren, als die obersten Magistrate eines militärischen Staates, in
welchem fast so viel unabhängige Herren waren, als Herzöge in den Pro-
vinzen. Und wenn die Völker ein wenig unter der Regierung des Cuni-
bert und des Liutprand aufathmeten, die nicht geradezu wie Barbaren
herrschten; wenn es scheint, dass damals die Künste auf gewisse Weise
begünstigt wurden, so lässt sich dasselbe nicht .von den Zeiten des Gri-
moald und der anderen Vorgänger in der Herrschaft sagen.
Es konnte sich aber die Stadt Pavia auch nicht im neunten oder im
zehnten Jahrhundert in cinemdso glüclälichezln Zustäindedbefixriden", darauä
twa 551111555511 könnte, ass sie ama s gen gen es ermogen un
Ilgggntfiiiss besessen habe, um nicht nur ein so prächtiges Gebäude, wie es
ihre Kirche San Micchele ist, zu errichten, sonderdaiich San Giovanni in
Borgo und die anderen, diesen ähnlichen, welche in derselben Stadt sind
oder waren; welche, da sie in demselben Styl erbaut sind, auch, wie man
vernünftiger Weise voiäausätzemäusänaltle alshyerlärel einer und dirselbe?
hten sin enn i uss e nie W01 zu sagen, o , naci
ägä äiloäeatiäzijrls des Grossen bis zuin elften Jahrhundert, das Schicksal
unserer Vorfahren, stets in der Willkür von Itremdcn oder von USUTPE-toreni
besser geworden sei, als es untendem friedlichen Reglment dfiT Longobar"
den gewesen War, die bald Christen und_ Italiener, Vülßnwll", geworden
man Die Anal-Chic, die bürgerlichen Zwistigkeiten, die ausserste Unwis-
W h " 5' beiden Jahrhunderte, Verbunden mit den fortwährenden Ein-
igliäegitdeäesällägam und. der Saracenen und mit jener Furcht, welche das
verkündete Ende der Welt erweckt hatte, nlilachten dioäse Periode so traurig,
dass man sich nicht m51 31119;; gäauens ent ie t, son ern auch die alteren
Gebafilifse zlelhiitis-UJSS-iiiiiilideai-lt insonderheit hatte jeden Gedanken von guter
Architektur ausgelöscht; auch die technische ßrtigkßjlt der Mflgistfi Casarii
oder comacini (oder "deutschen Meister j, die in gewisser Weise bisher den
Mangel jener hatte ersetzen können, war, aus Mangel an Uebung, vergessen.
Damals m5„ gegen den Schluss dieses Jahrhunderts, war es, dass Otto der
Maffei.
scriptores Vol.
Verona illust. Lib.
I. par. 2. p. 25.
partc
Lluratori.
Rerum italic.