maggiore
S. Micchele
Die Kirche
Pavia.
Zll
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Spur erhalten. Die Kirche San Micchele. mach so vielen politischen und
natürlichen Unglücksfällen, nach so mannigfachem Wechsel der Herrschaft,
der Pavia, vom Reich des Grimoald bis auf unsere Tage unterworfen war,
sie hätte also mehi- als jene Monumente den Stürmen der Zeit, so vielen
Gelegenheiten zum Verderb widerstehen_könne_n? Dies ist nicht wohl
glaublich, um so weniger, wenn man damit verbindet, was der Geschicht-
schreiber Liutprand, ein PRVCSCT und Genßsse eben Jenlfr Zelt, 11115 Cflählt,
dass nämlich, im Jahre 924, diese Stadt von den ungi-ischen Hülfstruppen
des Kaisers Adalbert verbrannt und in einen Haufen Slßllle. verwandelt
wurde, wie es schon durch die Hand der Hunnen mit Aquileia geschehen
war so dass diese Stadt sich nicht mehr erheben konnte 1): In dieser
Feugrsbrunst kam der Bischof von Pavia, Johann, und mit ihm der von
Vercelli ums Leben; und so gross war dies Elend, dass der ChrOnlSt Fro-
doard, der eben in jener Zeit lebte, schreibt, es hätten von der gcsammten
Volksmeiige nicht mehr als zweihundert Personen sich retten kennen es
seien drei und vierzig Kirchen abgebrannt, so dass seit langer Zeit in keiner
Stadt der Christenheit ein so grosses Elend sei geseheuivordcii 2).
Dass in dieser Zerstörung auch die fürstliche Basilika ein Raub der
Flammen wurde, schliessc ich aus einem anderen Umstander dßn derselbe
Historiker Liutprand erzählt, dass nämlich Hugo, Herzog der Provencc,
nachdem er im Jahr 926 von den Grossen Italiens zu Pavia erwählt wor-
den war, nicht hier, in der Basilika. San Micchele, wie es bisher Sitte
gewesen war und auch spalter geschah, die lrönigliclie Krone empting, son-
dern dass er sich nach Mailand begab, um dieselbe in der Kirche des hei-
ligeri Ambrosins vom Erzbischof Lanibert znvemrifangen 3).
Und noch hatte sich Pavia von diesem Ungluck nicht ganzlich erholt,
als es einen zweiten Brand zu erdulden hatte, der daselbst, im Jahr 1004,
von den deutschen Soldaten Heinrichs II. angelegt worden war iind der,
wenn wir dem Amulf glauben, fast ebenso wiltliete, wie der erste").
In dieser zweiten Katastrophe wurde auch der konigliche Palast, der
bereits, nach dem ersten lli-ande von 92-1 S), wieder gebaut werden" war,
von neuem eine Beute der Flammen. Kann es nunmehr, frage ich, nioglich
sein dass die Basilika San lllicchele, welche, wie gesagt wurde, dem
Palin's, Verbunden war, auch diesmal sounverletzt habe hervorgehen kennen,
dass auch jetzt nicht Restaurationen siclgbar wergen sollten, zum Welllg-
sten nicht an dieser grossen Menge von riguren, inamenten und anderen
l) Usta rst olim formosa Papia, anno dom. inc. DCCCCXXIV. . Saga d
duce uritur infelin: olim formosa Papia: Vulcanusque qm], attouen; ßatz U
artus templa Dei, patrimnque simul conscendit in Omnenl etc, Liutpraxldi t? 11-9
ecclesiae levitae Historiar. lib. III. c. 1. bei Muratori R. ital. Script Volzczln.
p. 162. E) papiam quoque urbem pupulosissinlam atque opugemissiha 1'
succendunt, ubi opes perierc innumerabiles. Ecclesiae quadraginta tres s m WM
Urbis ipsius episcopus cum episcopo Vercellcnsi, qm; Saum Hat ime uccensae.
necatur atgue ex illa pene innumerabili multitudine ducmti tanzuöi fumoque
mcnumztur. In (Yhronic. bei Du-Ghesne Ilisl. Franc. scripß V0! H 8147273141888
3) Muratori. Armali d'Italia, all" rmno 926. 4) Cum non acfvotnvä. (b?
icmperasset, um: totrzm Papiam concrenzavit incmdio. Hist. Medial I; 3 ob-
s) In einer Angabe, welche Muratori in den Annalen, unter dem Jahie 1332-4
Zeit des Königs Hugo, lnittheilt, liest man: In civitate Papia in palai-i , zur
arifer rzedijicatunz in oanminatzz dornwitorrii ipsiusjaalaciyi. um mh
Kugler, Kleine Schriftrn. l. 14