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Kirche n
Deutsche
und ihre
Denkmäler.
an jedem Pfeiler, Män-
ner an der Nord- und
Frauen an der Südseite,
die königlichen Stifter
des Baues vorgestellt
haben und waren merk-
wvürdiger Weise nicht
auf einen Kalkbewurt
oder dergl, sondern un-
mittelbar auf den Stein
(einen röthljchen Sand-
stein) gemalt. Leider
jedoch sind sie gegen-
wärtig durch das Wet-
ter fast so gänzlich ab-
gewaschen , dass nur
schwache Spuren noch
zu erkennen sind, die
indess, wenn man sie
anfeuchtet, ein wenig
deutlicher hervortreten;
die Hauptumrisse der
Figuren lösen sich dann
noch zum Theil von
dem dunkleren Grunde;
hie und da zeigen sich
noch einzelne Linien der
Gewandung und der Ge-
sichtstheile, so wie ein-
zelne Spuren des farbi-
gen Anstriches. Aber
auch in diesen schwa-
chen Spuren glaube ich
ebenfalls den Styl einer
späteren Zeit als den der
byzantinischen Periode
(der bei uns im zehnten
Jahrhundert sogar noch
halb karolingisch ist) zu
erkennen, namentlich in
einer gewissen modi-
schen Weise des Co-
stüms und den zum Theil
sehr schlanken Taillcn,
was wesentlich erst mit
dem dreizehnten Jahr-
hundert hervortritt, wäh-
rend ältere Darstellun-
gen gemeinhin, bei al-
le; typischen Erstarrung,
noch etwas antik Ideales