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Deutsche
Kirchen und ihre Denkmäler.
Endlich werden in jenem Vaterländischen Museum von Goslar noch
einige alle Holzfiguren und Bilder, der mehrfach beschriebene Grabstein
der Mathilde, andere Grabsteine, grosse Tapeten mit Heiligenüguren vom
Ende des sechzehnten Jahrhunderts, so wie einige Säulen aus der Krypta
des Domes, deren abgestumpfte hVürfelkapitäle in schwachem Relief ver-
ziert sind, aufbewahrt.
Die vorstehenden Mittheiltmgen gehören zu einer Reihe von Aufsätzen,
die ich unmittelbar nach der Reise (1832) für den ersten Jahrgang meiner
Zeitschrift Hliluseum, Blätter für bildende Kunst," niedergeschrieben hatte.
Die Aufsätze brachen mit Goslar ab. Ich finde unter den Blättern jener
Reise noch weitere Notizen und Studien, von denen ich Einiges dieser
Sammlung ebenfalls einverleiben zu dürfen glaube.
Friedberg, im Hessen-Darmstädtischen, zog mich durch seine ma-
lerische Lage auf der Höhe, durch seine schönen Mauerthürrne, durch seine
gmsse Stadtkirehe, die der Marburger Elisabethkirehe ähnlich, wenn
auch minder durchgebildet erschien, durch seine tief in den Fels ge-
grabenen Brunnen an. Einer dieser Brunnen, das sogenannte Juden- oder
Römerbad, war mir besonders merkwürdig. An seinen WVänden laufen
steinerne Treppen, in sechs Absätzen, jeder Absatz zu 12 Stufen, hinab.
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Proül der Console.
unterwölbt; ihre Podeste ruhen jedesma] auf einer Säule,
eine (Jonsolc und im Winkel eine Viertelsäule correspon-
Die Treppen sind
der an der Wand
Mßäßllifllng aber 110011 immer höchst einfach, mehr einer ausgeschnittenen Zeich-
nung als wirklicher Plastik entSPrechend. Das Ganze gehört wohl sehr sicher
dem elften Jahrhundert an.