Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Studien in Berlin und der 
Umgegend. 
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 (Lindenberg) 
Besonders ausgezeichnet ist die Kirche 
durch ein grosses Altarschnitzwerk:  ein 
mächtiger, in mehrere Felder abgetheilter Mit- 
telschrein und zwei Seitenschreine; Alles aufs 
Reichste durch freie iigürliche Darstellungen 
im charakteristisch derben Stylc der spätern 
Zeit ausgefüllt. Die Seitenschreine auf ihren 
Rückseiten bemalt; dann ein zweites Paar 
beweglicher, aussen und innen bemalter Flü- 
gel; dann ein drittes unbewegliches Paar. 
Ueber dem Mittelschreine und dessen Flügeln 
eine hoch empor-steigende freie Tabernakel- 
Architektur, mit darin angebrachten Statuen. 
In decorativer Beziehung höchst beach- 
tenswerth ist das, einen kleinen Wandschrank 
bildende Tabernakel zur Aufbewahrung der 
Hostien. Die Thüren desselben sind mit ei- 
nem Eisenbeschlage versehen, der, zu den 
kunstreichsten Blätterranken ausgebildet, die 
Flächen völlig überdeckt. Das Schloss des 
(Fabernakels, die in Gestalt eines Thürklöpfels 
gebildete Ilandhabe sind auf ähnliche Weise 
in zierlichster Feinheit behandelt. 
Von der YVeise, wie man dem einfachen 
Holzgcrät-h durch schlichte Schablonenmalerci 
wiedcruiti ein künstlerisches Gepräge zu geben
	        
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