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Deutsche Kirche!
ihre Denkmäler.
und
kanerin. Noch tiefer zwei sehr kleine weibliche Donatoren; das Spmcih
band zwischen diesen ist beschädigt, so dass die Schrift auf demselben
nicht mehr zu lesen. Von dem Kreuz geht nach beiden Seiten ein Ran-
kengewiiide aus, darin die Bilder von 24, zumeist heiligen Franziskanern
angebracht sind, die Mehrzahl derselben in der Mönchskai e. Wir nennen
die Namen und verweisen mit deren Erklärung auf Bellerinlann, S. 31. Auf
der reehtcn Seite befinden sich: S. Franziskus, S. Jacobus (mit. der Bischofs-
mütze), S. Nicolaus, B. Monaldus, S. Andreas (mit dem Kardinalshut),
S. Bonaventura (mit dem Kardinalshut), S. Adulphus, B. Petrus, B. Ulricus,
S. Silvester, B. Johannes, S. Johannes. Auf der linken Seite: S. Antho-
nius de Pada (Padua), S. Ricardus (mit der Bischofsmütze), S. Anthonius,
B. Franeiscus, S. Bernhardus, B.Philippus, B. Lodovicus (mit der Bischofs-
mütze und einem Glanzschein, darin das Zeichen ihs, als Andeutung auf
seine fürstliche Geburt; er war nämlich der Sohn des Königs Carl von
Sicilien, geboren 1275), S. Rogerius, B. Gonradus, S. Badius. Auf diese
folgen noch Zwei Figuren, deren Namen nicht mehr zu lesen sind. Bemer-
kenswerth ist, dass auf diesem Bilde nur Personen bis ins vierzehnte Jahr-
hundert vorkommen.
Diesem Gemälde gegenüber, an der Südwand des Cliores, ist ein Bild
angebracht, welches die zwölf Apostel darstellt; an der Stelle des Judas
Ischariotli aber den heiligen Franziskus, der, wie jeder der Uebrigen sein
Efälblßlfllhölln grossgs grucigf, in der Ilaäiädfliält. lDies Biäd, wie daslfoligige
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getheilt ist; den Grund bildet eine gelbe Tapete, oben ein blauer Rand.
Gold ist war nicht anvebracht, die Heili enscheine sind elb. Die Figuren
haben etwas kurze Pioportion und grogse Extremitäten? aber in Haltung
und Faltenwurf sind sie zumeist sehr edel, so dass sich auf gute Vorbilder
schliessen lässt. Uebrigens gehört dies Bild nicht zu den ältesten.
Unter den älteren Bildern von einigem Kunstwerth nennen wir vorerst
eine Kreuzabnahme, welche auf der Südwand des Chores nahe dem Altar,
unmittelbar über den Chorstühlen, angebracht ist. Das Bild ist mit Oel-
farben, wie es scheint, auf Kreidegrund gemalt, welcher über eine auf Holz
geklebte Leinwand gelegt ist. Die Köpfe, namentlich der des klagenden
Johannes, haben Leben und Ausdruck. Die Heiligenscheine bestehen aus
goldenen Strahlen und Blumen. Ueber der Gruppe schweben vier kleine
bnntbekleidete Engel mit bunten Flügeln, deren einer die Lanze, ein an-
derer den Stab mit dem Schwamm hält. Auf der Einfassung des Bildes
sind auf der einen Seite der lieiligßlfranliskus und _die heilige Barbara
gemalt, auf der andern die heilige Elisabeth und ein vierter Heiliger; unten
Leidenswerkzeuge und Anderes 11g Bezug auf die Passion; oben, auf einem
schlun enen Bande, fol ender prllß 1
ver g Sich mänsche gades kirnt ist dot
dat was der muder Jammer groth
Doch was des ys dm Sünder not
dat ihus vorgoth syn blut szo rot
Mensche lad dy des erbarmen
ende bidde truwelik vor die armen.
Ausgezeichneten Kunstwerth hat ein andres Bild, welches an dersel-
ben WVand, nahe dem oben genannten Franziskanerbilde hängt; ein schir-
mender Beichtstuhl ist vor den grösseren Theil desselben gebaut worden,
und das Bild im Wesentlichen nicht bedeutend verletzt. Es ist mit Oel-