Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Mittheilungen stand und somit eben auch sein bescheidenes Plätzchen 
verlangte. In der Anordnung hätte ich gern eine vorherrschend 
systematische Folge beobachtet; dem waren aber mancherlei Urn- 
stände entgegen, namentlich eben jene Unterschiede in Auffassung 
und Urtheil, welche durch die wechselnden Richtungen der Zeit und 
durch die Momente des persönlichen Entwickelungsganges bedingt 
sind. Es schien mir nöthig, diese Bedingnisse schon in der Gesammt- 
anordnung hervortreten zu lassen; ohne das wäre häufig eine völlige 
Umarbeitung erforderlich gewesen, die doch zumeist schon aus 
äusseren Gründen im Bereiche der Unmöglichkeit lag. So ist vor- 
zugsweise die Zeitfolge der Arbeiten für die Anordnung maassgebend 
gewesen. Doch habe ich das auf die neuere Kunst Bezügliche von 
dem Uebrigen ganz abgetrennt und daraus einen besonderen Band 
gemacht. Auch habe ich anderweit, sofern keine sonstigen Schwie- 
rigkeiten vorlagen, einzelnes Zusammengehörige in kleine Gruppen 
zusammengestellt. 
Zur leichtern Benutzung des bunten Sannnelwerkes werden am 
Schlüsse desselben gründliche Register nöthig sein. Du kennst, 
lieber Freund, meine alte Leidenschaft für gute Register, die auch 
diesmal, so viel Resignation die Registerfabrik an sich immerhin 
erfordert, meinem Werke nützlich werden soll. 
Zum Theil sind meine kunsthistorischen Studien, wie Du weisst, 
weniger mit der Schreibfeder als mit dem Zcichenstifte gemacht. 
Diese bilden eine wesentliche Ergänzung meines Geschriebenen; sie 
müssen, zumal in früherer Zeit, ersetzen, was demselben an wissen- 
schaftlicher Bestimmtheit abgeht; sie sollen auch zur mehr charak- 
teristischen Angabe dessen, was überhaupt durch das Wort schwer 
vermittelt wird, dienen. Es war von vornherein mein Wunsch, hievon 
meinem Buche anzuhängen, soviel eben zu beschaffen sein würde. 
Indess ist es mit artistischen Beilagen, und gar wenn es sich um 
Massen derselben handelt, manchmal ein rnissliches Ding. Da wurde, 
gerade zur guten Stunde für mich, das chalkotypische Institut der 
Herren Behr und Heims zu Berlin  nach der eigenthümlichen Er- 
lindung des letzteren  eröffnet. Ich suchte meine alten, lange 
nicht geübten Künste wieder vor und unternahm es, das halbe 
Tausend der Illustrationen mit eigner I-Iand zu radiren. Eine Reihen- 
folge von Abdrücken der Hochdruckplatten, welche von jenen Radi- 
rllngen gewonnen sind, liegt mir jetzt vor; ich sehe nun allerdings,
	        
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