deutschen Bibliotheken.
Studien in
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halten sind. Es sind schwarze Federzeichnungen auf gefärbtem (blauem,
grünem, rothem, gelbem Grunde); die Figuren sind in der Regel das leere
Pergament, doch mit einfach farbigen Schattirungen in den Gewändern (die
selten ganz mit einer Farbe bedeckt
vorkommen) und mit rothen Schatten-
mm angaben und Wangen im Gesicht. Die
Namen der Dargestellten sind jedes-
? K Q ß mal beigeschrieben, znweilenlauch er-
t e, j klärende Verse. Kostüm, Harnisch,
Panzerhemden u. s. w. sind einfach
x alterthümlieh, doch mit manchen Ei-
ä genthümlichkeiten (z. B. viereckigen
Helmen); es kommen verschiedenar-
tige musikalische Instrumente vor. Die
ä Architekturen sind noch rundbogig,
die Bäume in bestimmter Stylisirung.
(n! l Mit den Bildern in Handschriften
x deutscher Gedichte des dreizehnten
l V Ä K Jahrhunderts scheint sich der nleue
St 1 welchen ich den germanisc en
f geäaiint habe , entschieden Bahn zu
Q brechen; als eins der frühesten Bei-
i spiele dürften die in Rede stehenden
gelten. Figuren und Faltenwurf ha-
e ben bereits das charakteristisch Lange
und Langgestreckte, zugleich mit jenem
chinesisch lächelnden Ausdruck in den
Kö fen und absichtlicher Zierlichkeit
lll m H U. in lden Bewegungen. Die Zeichnun-
Mum" [4, gen dieser Handschrift sind übrigens
L g ' von zwei gerschliledenlen äländenä die
hintere Häl te se r ro ; ie vor eren,
die uns hier nur interessiren, haben
X leider vielfach elitten und sind eben-
1 8x x , falls zum Theilg roh überschmiert.
l. Ä 47. Wilhelm von Orleans,
Ä von Rudolph v0nMontfort(C.g.
(Trismm N0. 63) A. 1250. Rohe, sehrtwenig
vollendete UmI-jggzeichnungell, selbst die Gesichter noch nicht gezeichnet;
Anklan an die Bilder des Tristan.
48.gGu1dene Legend des Jac. a Vowragine (C. g. No.6) 18.1362.
Saubere Bilder im Styl zwischen denen des 'lr1stan und der kolner Schule.
49. Bibel der Armen (C. g. 910.20) Saeß- XIV- Leichte Zeichnun-
gen, roh gemalt, aber in einzelnen Figuren viel Würde des Faltenwurfs.
50. Gebetbuch für Nonnen (C. g. N0. 101) Saec. XIV. Ziemlich
grossartige Bilder, etwa im kölnischen Styl; in der Behandlung erinnern sie
an feinere Miniaturen der byzantinischen Zeit.
51. Weltchronik des Rudolph von Montfort (C. g. N0. 5)
Saec. XIV. Kleine Bilder in zierlich kölnischem Stylu
52. Dasselbe (C. g. N0. 4). Vom Jahre 1400. Ebenso, nur minder
zahlreich.