Studien in
deutschen Bibliotheken.
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Wegt, zuweilen schon in grossartig weichen und edlen Linien; er fügt sich
bereits auf erfreuliche Weise den Formen des Körpers. In den Köpfen ist
wenig Ausdruck, doch sind sie im Einzelnen nicht ohne Individualisirung;
die Arbeiten überhaupt sind leider augenscheinlich flüchtig gemacht. Conrad
bildet den Uebergang aus dem älteren, sogenannt byzantinischen Styl in
den germanischen.
27. Salomonis Episc. Const. Mater verborum (5. Glossarium)
e. aliis (ib. No. 7, c). Im Jahre 1241, wie sich aus dem Vorwort ergiebt
von Conrad von Scheyern geschrieben. Ex B. III. Schyrensi. Mit meh:
reren rohen, schwarzen oder schwarz und rothen Zeichnungen allegorischen
Inhalts, im Styl der vorigen (cf. Aretin, Beiträge VI, 101).
28. Comestor hist. scholast. (ib.No. 13, a) Saec. XIII. gleich den
vorigen von Courad von Scheyern, wie sich aus dem ersten Bilde, eine
llrlaria mit zwei Engeln , unten einen knieenden Mönch darstellend, und
der Beischrift ergiebt: Frater Ohumzradtts Peccator auctor et scriptor hujus
operis. Hierauf folgen Darstellungen der freien Künste; im Styl der
vorigen.
29. Evangeliarium (ib. No. 39) Saec. XV._ Mit Evangelistenbildern
und Initialen im Style des zwölften Jahrhunderts, welche somit als Nach-
bildungen älterer Muster zu betrachten sind.
30. Evangeliariirm (ib. No. 40, a) Saec. XV. Ein Bild und Initia-
len in demselben Verhältniss; Formen, Gesichtszüge und Faltenwurf streng
byzantinisch.
31. Evangeliarium (ib. No. 49) Saec. XIV oder XV. Mit Bildern
desselben Verhältnisses, nur ein wenig freier in den Formen.
32. Testamentum vetus et novum in imaginibus (ib.No.63)
Saec. XV. Sehr reichhaltige Bilderbibel. Die Bilder ebenso Nachahmun-
gen byzantinischer, nur, wie bei den vorigen, mit mehr Freiheit im Falten-
wurf, aber rundbogige Architekturen. Die Bilder sind nicht alle von Einer
Hand; ein Theil ist roher und vcrräth, namentlich in den Gesichtern, Spä-
teren Ursprung. Einzelne eigenthümliche Darstellungen, besonders der
Höllenstrafen.
33. Psalterium (ib. No. 42) Saec. XV. Dasselbe Verhältniss in den
Bildern.
34. Psalterium (ib. No. 84) Saec. XIV. Dasselbe Verhältniss in
den Bildern.
35. Psalterium lat. et gall. (ib. No. 63, a) Saec. XIII. Bilder in
Initialen und am Rande, meist historische Darstellungen, besonders in all-
tiquarischen Beziehungen interessanty dann viele Thierzelehnungen, Jag-
den u. s. w.; seltener phantastische Bilder, als Sirenen, Centauren u. a. Der
Styl ist entschieden germanisch.
36. Jacobus de Voragine, Legendae; Hist. lombart. (ib. No. 60)
Saec. XIV, Bilder in den Initialen, in germanischem Styl.
37. S. Benedicti Regula (ib. No. 28) A. 1414; Ex B. III. Mettensis.
Mit zierlich gemalten Initialen, deren Figuren in den Köpfen etwas von
der kölner Schule haben. Ein grosses, noch ungemaltes Titelblatt in sau-
berer Federzeichnung.
38. Biblia pauperum (ib. No. 9] A. 1415. Viele Federzeichuungcn.
im kölner Style.
39. Gratiani decretunl (ib. No. 10) Saec. XV. Gemalte Bilder im
kiilncr Stylc.