Studi
deutschen
Bibli
otheken.
lich kauerndei- Stellung, in matten Farben gemalt, mit wenig Schattirirng;
in den rohen Gesichtern sind die Lichter mit Weiss aufgehöht, die Schatten
röthlich braun. Sie sitzen neben einem Sohreibpult und einem Kasten mit.
Schriftrollen. Johannes ist bereits jung dargestellt.
4. Evangeliarium (ib. No. 51) Saec. X. Darin zwei Bilder von
Evangelisten, Marcus und Johannes. Sie sind gemalt, auf dunkelm Grunde.
mit Schatten und Lichtern, die in der Localfarbe gehalten sind; noch roh.
namentlich die nackten Thcile, wenig eigentlicher Styl in den Falten g doch
ist gerade hierin ein gewisser Uebergang zwischen dem neunten und elf-
ten Jahrhundert, die sich beide schärfer charakterisiren, zu bemerken-
Johannes ist alt dargestellt, in einer fast würdig ruhenden Stellung, neben
ihm ein schön stylisirter Adler, sowie ein Topf mit hohen Lilien.
5. Evangeliarium Bambergense N0. 3) Saec. IX, mit äusserst
rohen Malereien der Evangelisten. Auf der Vorderseite des Deckels 1st
eine schön in Elfenbein geschnitzte Taufe Christi, viele Engel in den Wol-
ken; sie zeigt bereits (oder noch) ein näheres Verständniss des Nackten
und schliesst sich im Styl der Elfenbeinarbeit der folgenden Handschrift
an. Auf der Rückseite des Deckels sind zwei Elfenbeinreliefs: 1. eine
Verkündigung, durchaus noch (ob auch in einer gewissen Rohheit) römisch
gehalten; die Madonna, im Schleier, eine sehr schöne und würdige Figur
von antikem Charakter; auch der Engel trefflich. Zwischen ihnen eine
Tafel mit dem Grusse. Darunter 2. die Geburt Christi. Minder bedeutend.
(S. Jaeck, vollständige Beschreibung der öffentlichen Bibliothek zu Bam-
berg, p. XLVI.)
6. Missale Bambcrgense N0. 7) vom Jahre 1014 (Jaeck,
p. XLI), mit schönem, unstreitig gleichzeitigem Elfenbeindeckel, welcher
eine reiche Reliefcomposition enthält. In der Mitte Christus am Kreuz;
oben, zu beiden Seiten, anbetende Engel und unter ihnen Sonne und Mond.
erstere als bärtiger Kopf im Strahlennimbus. Zu den Seiten des Kreuzes
stehen die beiden Krieger mit Lanze und Schwamm, in kurzer Tunica ma-
nicata und mit engen, etwas faltigen Hosen, der eine mit phrygischer Mütze;
neben ihnen Maria und Johannes. Den Fuss des Kreuzstammes llmwilldet
eine Schlange; daneben sind Gräber, die sich aufthun und aus denen Tod"?
hervor-steigen. Im untern Raume des Deckels ist das Grab Christi in antik
geradliniger Architektur, mit den schlafenden Wächtern , dem Engel und
den drei Mariecn. Die Figuren sind kurz , zum Theil mit grosseu Extre-
mitäten, besonders was die Füsse anbetrifft, aber ohne Wlllstigkeit in den
Formen; sonst sind sie wohlproportionirt und mit grosser Sauberkeit in
den Köpfen. Die Figur des Christus insbesondere ist schön und rein , mit
vielem Vcrständniss des Nackten gearbeitet; auch ist der Faltenwurf hie
und da mit Würde gelegt. Es zeigen sich viele Erinnerungen an römische
Kunst; doch weist zugleich Einzelnes, namentlich der scharfe Parallelismus
in den Falten längerer Gewänder , bestimmt auf byzantinischen Einfluss.
E111 Schöner Akanthusrand umgiebt das Ganze. Die Bilder im Buche
selbst haben Aehnlichkeit mit denen der obengenannten Emmeramer Hand-
schrift; doch ist die Arbeit sauberer, besonders in den Köpfen, der Falten-
Wurf strenger und geradliniger. Dazu kommt, dass das zweite Bild, welches
{Eine förmliche Copie der Kaiserdarstellung in der Emmeramer Handschrift
lsf, auf bestimmte Studien nach deren Bildern hinweist. Das vorhergehende
Bild zeigt den Kaiser Heinrich Il, über ihm Christus. der ihm die Krone