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DIE CÄSAREN-BILDER.
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nach und nach davon machte, existiert noch eine im Palast Da-
valos zu Neapelfs Die übrigen fehlen und es ist blosse Ver-
muthung, dass sich eine im königlichen Schlosse zu München auf-
gefunden haben sollpw Die Bildnisse des Julius Cäsar, Tiberius,
Caligula, Claudius, Galba und Otho im Besitz des Mr. Abraham
Hume in Manchester, welche für Tiziaifs Originale gelten, sind
alte Copien, aber nicht venezianisch?" Waagen erkennt als echt
einen "Otho" im Besitz des Earl Brownlow und einen „Julius-
Cäsar-Kopf" bei Mr. Tomline in Orwell Park. Im besten Falle
ist dieser Cäsar aber nur die Studie zu einem grösseren Bildef"
Unter allen Exemplaren, von denen behauptet wird, dass sie der
merkwürdigen Serie angehört haben, verdient die meiste Beach-
tung der sogenannte "Vitellius", Welcher durch die Galerien der
Königin Christine und des Herzogs von Orleans ging", ehe er von
Cosway gekauft ward und durch diesen an den Herzog von North- Enghndw
Wißk gelangte- Das Seitenstück: Welches den "Vespasian" vo1'-
stellt, ist schon im Sadelefschen Stich das Pendant des Vitellius;
dieser aber weicht von allen Sadelefschen Figuren ab, obschon
er unter allen Bildern dieser Klasse, die dem Meister zugeschrieben
werden, seines Namens am würdigsten ist. Der Kaiser ist nach
rechts gewandt im Profil dargestellt, sein orangegelbes Gewand
zum Theil durch grünen Mantel bedeckt; in der Hand hält er
den Kommandostab, und diese Hand allein hat ihre ursprüng-
liche Beschaffenheit bewahrt und verräth den Vortrag des Meisters.
Der Vespasian scheint unecht. Entweder ist er überhaupt nur
eine Oopie oder später mit modernem Pigment überschiniert.
erwähnt, welcher sie seinem Neffen Gamillo vermachte (s. d'Arco, Arti etc. di Man-
tova II. S. 112).
49 Die Copien im Palast Davalos sind recht schwach, dennoch gab Davalos
dem Maler eine Pension als Entgeld; diejenigen, welche Oampi für den Kaiser,
den Herzog von Alba und "Ringomes" malte, sind nicht nachzuweisen (s. Lamo,
Discorso della scnltura e pittura di Cremona 1854).
49 Vaäuri XIII. 31, Anmerkung.
50 Katalog der Ausstellung in Manchester N0. 220-225.
5' Waagen, Treasures II. S. 313 und III. S. 443, von den Verfassern nicht
gesehen. _
52 Beide Bilder gehörten eine Zeit lang der Königin Christine von Schweden
und der Galerie Orleans an (s. Oanipori, Racc. di eataloghi S. 352 und Waagen,