Volltext: Tizian (Bd. 1)

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mit der Sonne, die sie nicht ganz zu verdunkeln vermögen, in 
Verhältniss zu setzen? 
Möglich, dass Tizian diese Studie bei Gelegenheit der Reise 
im Spätsommer 1534 machte, wo er nach Cadore ging, um sich 
seinen Freunden im Schmuck der neuen Würde zu zeigen. Seit er 
reich geworden und zu hohen Ehren emporgestiegen war, fühlten 
sich die Cadoriner stolzer als je auf ihren Landsmann, machten 
viel Aufhebens von ihm an der Pieve und warteten ihm in Venedig 
auf. Er lieh ihnen Geld, wenn sie dessen bedurften und half 
ihnen willig, wenn sie seinen Beistand in Anspruch nahmen, da- 
gegen waren sie wieder stets bereit, den Freunden des Hauses 
Vecelli zu helfen. Ein hübsches Beispiel gibt der folgende Brief: 
Tizian Vecelli in Cadore an Tizian Vecelli den Maler in 
Venedig.  
 „Brüderlich geliebter Herr Vetter! 
„Bei meiner Rückkehr von der Messe in Bozen, vor einigen 
Tagen, hörte ich, dass Ihr hier gewesen seid und mir einen Be- 
such gemacht habt. Ich bedauere meine Abwesenheit umso mehr, 
als ich dadurch verhindert worden bin, mich in geeigneter Weise 
erkenntlich zu zeigen für Alles, was wir Euch hinsichtlich der 
zahlreichen Freundschaftsbeweise verdanken, die Ihr unserer Ge- 
meinde im Ganzen und unseren Abgesandten noch besonders ge- 
geben habt. Seid versichert, dass wir für Alles ein dankbares 
Gedächtniss und ein aufrichtiges Gefühl der Verpflichtung haben. 
Ser Andrea Constantini und Ser Filipo de Barnabo sind erwählt 
worden, als Sprecher dieser Gemeinde vor der Signoria zu er- 
scheinen und zu bitten, dass in Anbetracht der Unzuträglichkeiten, 
die wir in der Angelegenheit mit unserem jetzigen Kapitän er- 
fahren, es Offizieren dieser Klasse nicht mehr erlaubt sein soll, 
Handel zu treiben. Die beiden genannten Männer sind für das 
ihnen übertragene Amt vorzüglich geeignet, ich habe es aber trotz- 
dem fiir gut erachtet, Euch im Namen der Gemeinde von der 
wichtigen Mission, mit der sie betraut sind, in Kenntniss zu setzen, 
 
auf könig- 
der Bäume 
2 Das Bild, Leinwand, h. 3 F. Qljz Z., br. 3 F. l1,'2 Z., war 1875 
liehen Befehl in Royal Academy in London ausgestellt. An den Wipfeln 
sind Spuren von Uebermalung bemerkbar.
	        
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