Volltext: Tizian (Bd. 1)

278 TIZIAN 
UND 
AREFIN. 
CAP. 
anderes, worauf sich nackte Frauen befinden, ist schon sehr vor- 
geschritten. Das erste verspricht er im Beginne der Fastenzeit 
zu liefern, das andere zu Ostern. Das mit den badenden Frauen 
ist erst gezeichnet. Das andere, welches Ew." Gnaden in der 
Rüstung darstellt, ist zum guten Theile vollendet. 
"Venedig, 5. Februar 1530."39  
Wie hieraus hervorgeht, hatte Tizian gleichzeitig drei Werke 
auf der Staffelei: das Bildniss des Markgrafen, welches verloren 
ist, von dem aber Vasari erzählt, es sei das Leben selbst ge- 
wesen", ferner „die Jungfrau mit der heiligen Katharina", Welches 
Bild wahrscheinlich mit dem ersten noch vor Ostern nach Mantua 
wanderte, endlich „badende Frauen", ein Gemälde, das erst im 
Hochsommer fertig ward. Am 3. März schreibt Tizian an den 
Markgrafen, um sich zu entschuldigen, dass er das Letztere nicht 
gesandt habe und bekennt sich gleichzeitig zum Empfange einer 
Gunstbezeugung, die, wie aus Spaterem erhellt, Nichts geringeres 
war, als ein Beneüzium für seinen Sohn Pomponio. 
Tizian an Federigo Gonzaga von Mantua: 
„Erhabener und erlauchtester Herr und Gönner!  
„Ich habe durch einen Brief des Grafen Niccola von der Gabe 
und dem Geschenke gehört, welches Ew. Hoheit mit Ihrer gewohn- 
ten Huld und Freigebigkeit zu meinen Gunsten zu machen geruht 
haben. Ich bitte Ew. Gnaden, dafür meinen tietgefühltesten Dank 
anzunehmen, indem ich diese grosse Belohnung der unendlichen 
(Lücke im Original) zuschreibe, die ich für Ew. Hoheit habe. Ich 
möchte Ew. Hoheit bitten, Ihren Beamten seiner Zeit die An- 
Weisung gnädigst zugehen zu lassen, damit die Angelegenheit er- 
ledigt werden kann ohne Ew. Hoheit weiter zu belästigen, und 
wenn ich Besitz davon genommen habe, verspreche ich, meine 
Schuld zu berichtigen und werde nicht verfehlen dies zu thun 
und mein Wort nicht brechen." Ich schreibe darüber dem Herrn 
 
39 s. den Wortlaut im Anhang unter N0. XIII. 
 m Vasari XIII. 31. Das Porträt befand sich laut eines Inventars der Gon- 
zagischen Sammlungen bis zum Jahre 1627 im Schlosse zu Mautua (s. d'Arco, delle 
arti di Mantova II. S. 159). 
41 Wie wir sehen werden bestand noch die Verpflichtung zur Zahlung einer 
Pension an einen früheren Inhaber der Pfründe.
	        
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