JUGENDWERKE
IN VENEDIG
UND
PADUA.
OAP
hinlänglichen Aufschluss über die Bewegung Dalviands und die
Stellung der Deutschen geben konnten. Sie warnten ihn vor der
Gefahr, welcher Dalviano sich aussetzen würde, wenn er den
Longarone-Pass angriife und erbeten sich zur Berichterstattung
an diesen zum Zweck einer ineinandergreifenden Truppenbcwegung,
dergestalt, dass Dalviano einen Flankenmarsch im Zoldo- und
Cibiana-Thale aufwärts, Savorgnano dagegen seinen Weg von
Lozzo ausan der Piave herab nehmen solle. Von Savorgnands
Sohne begleitet, bewerkstelligten nun die beiden Vecelli wirklich
die nur für geborene Bergbewohner ausführbare gefahrvolle Reise
zwischen Lorenzago und Longarone, mitten im Frost quer über
die Dolomitkette am linken Ufer der Piave, ein Weg, der schon
zur Sommerzeit einen festen Alpenfahrer auf die Probe gestellt
hätte. In Capo di Ponto, nahe bei Longarone, trafen sie mit
Dalviano zusammen, der sofort ihrem Plane beistimmte und sie
bat, zurückzukehren und Savorgnano zu benachrichtigen, dass er
am 28. Februar den Marsch beginnen möchte. Giorgio Cornaro,
der Bruder der Königin von Oypern, der nach der Abreise der
Vecelli als „Proveditore" zu Dalviano stiess, billigte das einge-
leitete Manöver vollständig, und zur festgesetzten Zeit brach die
venezianische Streitmacht, 4000 Mann stark mit vier Bergkanonen
und einem Geleit von Stradioten-Reiterei plötzlich auf dem holpe-
rigen Pfade hervor, der auf den Abhängen am Giessbach des
Mae nach Forno führt. Dalviano hatte für die nöthigen Vor-
kehrungen gesorgt, um den Pfad zu dem verschneiten Gebirgs-
sattel, welcher Cibiana beherrscht, gangbar zu machen, doch war
die Witterung kalt und eisige Nebel verhüllten die Landschaft.
Ehe noch die Vorhut den Weiler von Oibiana erreichte, wurde
es Nacht. Es war weder thunlich noch auch klug, durch Halt-
machen den Vortheil der Ueberrumpelung zu verlieren. Dalviano
setzte seinen Marsch fort und im Dunkel weiterdringend, über-
schritt er die Boitebrücke und überfiel die Besatzung von Venas.
Dort liess er eine Abtheilung zurück und befand sich noch vor
Tagesanbruch in der starken Stellung vor Valle.
Die Deutschen hatten freilich zu spät eine Warnung
vor der drohenden Gefahr durch den Schein des von einem un-