Volltext: Daniel Chodowiecki's sämmtliche Kupferstiche ([Hauptbd.])

1763. 
In der Thiermamfschen Sammlung befmdet sich ein solcher I. Abdruck, 
auf dessen Rückseite sich ein Aetzdruck von N0. 13., dem kleinen PHombre- 
Tische, befindet.  
s. 'l'afel II. Original N0. 22., wo der Kopf der in der Mitte vor dem 
Tische sitzenden Dame und der Schatten neben ihrem Kopfe copirt sind. 
u. Vo n za r te m s am m e t artig en Tu sch to n e. Von der Mitte des Tisches 
geht die Beleuchtung aus azlf die Uznsitzendezz, was eine malerische Whirkung 
lzerzrorb-ringt. Der untere und mittlere Theil der Platte ist beim Drucken im 
(Iankel ausgefallen, welches z-vielleicht eher aus Unkzmde beim zlbwisclzen der 
Platte als mit Absicht geschehen ist. Dieser Unkunde im Abdrucken und der 
Zartheit des Blattes wegen konnten nur sechs bis acht Exemplare abgedruckt 
werden; es FUPZUiSClLÜä sich zu stark als dass darin _fortgrfahren oder dasselbe 
in seiizer Zartheit wieder hergestellt werden konnte. An der lichten Seite 
des linken Theiles des hohen Lehnstahles bemerkt mmijetzt senkrechte Striche, 
und ebensolche an der Armlehne, welche Stellen bei I. noch ziicht beschattet 
sind. Die feinen Krenzsch-raßtrznrcjen Iteclzts neben dem Ifolgfl) der mittelsteit 
Dame sind verstärkt und noch mit diagonalen Linien l-TOIZ Rechts nach. Links 
überzogen. Alle Schatten, sind noch einmal überarbeitet, so dass z. B. eine 
bei I. noch 4'" breite lichte Stelle am unteren rechten Plattenrande, welche 
bis zmn ersten Stuhlbeiize spitz zulitnft, nicht mehr sichtbar und ganz über- 
schattet ist. An der rechten Seite der Wand, tiber dem Kopfe der Rechts 
sitzenden Dame , ist die bei I. noch wezsse Stelle hier mit feinen Nadel- 
strichelrmgen übergangen. An dem rechten Plattenrande und Links auf der 
Wand befindet sich der Schatten der zwei sitzenden Damen, welcher aiif I. 
noch. giüizl-icli fehlt und in den Copien ohne alles Verstiindniss nachgemacht 
ist. Die verstärkten Kreazschraßrzingjen an dem rechten Plattenrcznele hinter 
dem Stn-hle der Dame haben in dem Originale bis zum Fussbotlzeit noch sen k- 
rechtc Striche, wngegen in allen Copien nur ulaugcrcchtc und diagonale 
 Striche von Rechts "nach Links und von Links nach Rechts sichtbar sind. 
Nach dieser II. Abdrucksgattuxwg sind alle die nachfolgenden Copien 
angefertigt worden, und befindet sich gewöhnlich die eine oder die andere, 
irrig für das ungemein seltene Original gehalten, in den Sammlungen der 
Liebhaber. 
Gopien: z")  
l. Unten Rechts "D. CliQfec 1762 " 
     
s. Tafel ll. Cnpie 1. 
2. Unten Rechts „D Chlä-jec 176 b" 
Diese Copic scheint nach der vorstehenden gemacht zu sein  sie hat mehr sichtbare, nicht a0 
gedeckte Radien und ist überhaupt sehr roh. 
    
s. Tafel Il. Copie 2. 
Beide Copien sind in Tuschmanier gearbeitet. 
3. Ohne des Künstlers Namen, und ohne Tuschton. 
Diese ähnelt dem Originale am meisten, allein alle feinen Nadelarbciten des Originals er- 
scheinen hier scharf und hart. und ist diese Copie durch die beinahe senkrechten, sehr nahe 
an einander liegenden Striche auf dem ganzen obersten l-lintergrunde der Wund zu erkennen, 
Welche hier mit dem Grnbstichel gearbeitet, auf dem Originale I. gar nicht vorhanden, und auf 
dem Originale II. in kaum sichtbaren feinen Nadelrisscn zu bemerken sind. 
Diese (Jopie wurde in neuerer Zeit öfter als das Original verkauft. 
Hiervon kommen auch b r ii u n l i c h e Abdrücke vor. 
    
s. Tafel II. Copie 3. 
      11' b 
29) Der Künstler sagt über diese Copwn worthrch : „ 9.72011 {mit Rvgxen 33g! bis?!  B:  
, orivinal {ein ixblulidy Run, iie {dannen aber HMÜ cmgxq und)! W113 femtlej] WIÄ 9.  f a" 
' D     D I xft fair elten Und m elnem Bne e 
"Denn 06 fehlen eunge Qdmttlrungexx bar1n._53Clä rfglllü  d ) l 0-  fälschlich als das 0ri_ 
Grat!" in Dresden vom 8. Fehruar_l793 bewexst der Kunstlm, ass emc ople 
ginal mit 10 Thlr. verkauft wurde.
	        
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