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Die russischen Gefan enen.
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Platten-Breite ü" 21A", Höhe 4"
Die ersten russischen Gefangenen im Jahre 1758 in Berlin von
preussischem Milxtair eskortirt. Links ein Grenadier, der die zer-
lumpten Gefangenen abwehrt, Rechts ein zweit-er Grenadier, der
von der neben ihm stehenden Dame, des Künstlers Gattin Geld
,
enipfangt, neben lhr unser Kunstler selbst. In der Mitte glebt eine
Dame, Dlle Lecoq, nachherige Gattin des Predigers Erman, einem
Gefangenen Geld in den Hut.
Unten Rechts „D. Chodoioiccki an. iS-fvlllp. Bcrolini was."
Die erste n Aetzdrücke sind vor aller Luft, und mit feiner Nadel sehr ausführlich
behandelt, auch befindet sich an der rechten Seite des zweiten Gewehres von Links noch ein
Ilusnrcnkopf, Profil nach Rechts; weiter nach Rechts über dem Kopfe des Russen, welcher die
Hand am Munde hält, noch ein Russenkepf , von dem man aber nur die Pelzmütze nach Links
gewendet sieht, und über dem Kopfe der D ame mit H aube , welche dem essenden Russen
Almosen in den Hut legt, ein Grenadierkopf nach Links gewendet, von dem man ebenfalls nur
den Hut mit dem Gewehre bemerkt. Der Künstler hatte wohl bei dem ersten Drucke bemerkt,
dass dieser unmittelbar über dem Kopfe der Dame emporragcnde zweite Kopf unharmonisch
wirkte, und so diesen in den späteren Abdrücken mehr nach Rechts hin, zwischen den Kopf der
Dame und dem des bärtigen mit hoher Mütze bedeckten Gefangenen, verwiesen. Auf den Kleidern
der zwei Links stehenden Damen fehlt der Schlagschatten und sind solche z. B. nach unten
noch nicht mit waagerechten Strichen und Schrntfirungcn überdeckt, auch auf
Ä
dem Tornister des Links stehenden Soldaten fehlen die Kreuzschrathrungen u. und die
Plattenräxidei" sind noch rauh. Ein solcher als "Girftct Qlgbrllä Ül v. l 2" vom Künstler
bezeichneter Abdruck ist in Thiermamfs Ezunmlung.
In einem als "Öl v. 12. 3 h: tlyttr Qlgbtu Cf" vom Künstler bezeichneten Abdrucke in
Thierinamfs Sammlung sind die drei Köpfe nur leicht ausgeschliffczi, und der dritte Kopf, der
Grcnadierhut mit Gewehr, über dem Kopfe der Dame, bereits wie bei den vollendeten Ab-
drücken mehr nach Rechts gestellt, deren Umrisse aber, besonders des Husnrenkopfes Links
und die Spitze des Gewehres über dem Kopfe noch deutlich sichtbar. Die leicht gewölkte
Luft ist dagegen wie bei den vollendeten Abdrücken. Der untere Tlicil der Kleider der zwei
Rechts stehenden Damen ist wie bei den ersten Abdrücken noch ohne Schlagschatten.
I. Denioiscllc Lccoq trägt, wie bei den Actszlrilichezi, eine mit Spitzen besetzte
Haube, an der rechten Hand eine Manschette, und hat nur eine llIant-ille am-
goschlagen. Die untcrcn Thcile der zwei Röcke der Rechts stehenden Damen
szncljbtzt beschattet.
II. Dieselbe trägt hier statt der Haube frisirtes Ifaar und unter der Mantillc
noch ein anfyestechtes Kleid , an der linken Stirne befindet sich ein Schön-
, dagegen fehlen. an cler zzu-Sgestrechzteiz rechten Hand die
Manschetten.
a) Illit obigen Schraßirungezi auf der ImternIIIilftc der Kleider der Rechts
stehenden Damen.
b) Die vielen feinen Naclelarbciten sind z-rcrschuumden , und die Kleider
ycnmzntei" Damen jetzt mit solchen Zucken ilibcrschattct.
Uebcr den Tornister des Links stehenden Soldaten gehen von Linie-ß"
nach Rechts noch diagonale Striche, iHI-(b ebenfalls solche, aber W067i
stärkere, von Rechts nach Links, auf der beschatteten Seite der Patron-
tasche des Soldaten vorn Links.
18) "Qißft ßßgeriffenen Sluiien mareumrä bcm aligcbranben Qüftrin nach llerlin gebradll Würfel!
"um nad) älllaqbeßurg geführt gu werben. Cäie ftanberr auf bem rochinärlag halb verhungert m"? W;
"warteten Die Ordre "oeß Gouverneurs." Handschriftlich vom Künstler.