Volltext: Daniel Chodowiecki's sämmtliche Kupferstiche ([Hauptbd.])

geschildert von 
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XXXIX 
Zeichnung-eh dieses Meisters, trug er Chodowiecki auf, zwei der letzteren auf 
lllcselbe Älanier und Grösse für seine Rechnung zu stechen. 
Diese unter N0. 1T und 18 zur Zufriedenheit des Besitzers Alf] 1759 voll- 
Cndeten Blätter wurden grossmüthig honorirt. Nachdem sie in den Handel ge- 
kommen, sind sie selten und theuer geworden.  
N0. 19. Der (Jlerus der französischen Colonie trug Chodowiecki auf das 
Frontispice zu dem kirchlichen Gesangbuch: „ Las pseazzmes de David." unter 
NO- 19 zu stechen. Auch hier erschöpfte sich die Auflage bald, da die guten 
Abdrücke bald selten wurden und durch die starke Verbreitung des Buches 
(leS Künstlers Name mehr bekannt und berühmt wurde. 
N0. 20. Ein Familien-Bildniss, in klein Format; die Platte ging verloren.  
A11 diesen, zu London erschienenen (Schwarzkunst-) Arbeiten, eben die 3 letzten 
Blätter, N0. 18, 19 und 20, versuchte sich der Künstler in der Schabkunst  
lllezzo tinio  welche derzeit viel Beifall und Abnahme fand. 
Von den bisher gefertigten Platten verkaufte er die Abdrücke, so viele er 
(laVOII besass, von Zeit zu Zeit, wodurch er sich ein gutes Einkommen verschaffte. 
In den drei folgenden Jahren 1760. (31. 62. gab Chodowiecki das Radiren 
gänzlich auf, weil er tleissig in Emaille und Miniature malte, welches ihm durch 
Achnlichkeit und fleissige Ausführung besser als andern Künstlern dieses Faches 
hßnorirt wurde, und ihm hinlängliche Beschäftigung und gutes Einkommen 
Velßchaffte. 
N0. 21. Der Friede im Jahre 1763 veranlasste den Künstler, auf die Rück- 
kehr des Königs eine schöne ausgeführte Zeichnung mit allegorischer Um- 
gebung zu machen , welche vielen Beifall fand. Seine Freunde beredetcn ihn, 
Selbige in Kupfer zu stechen. 
 Dem Könige war Chodowicckfs Namen durch seine schönen und ähnlichen 
Blldnisse in Emaille bekannt, welche der Hofjuwelier häufig zu 'l'abatieren und 
andern Bijouterien fassen lassen musste, womit der Monarch bekanntlich Ge- 
schenke machte. Freunde des Künstlers , welche auch dem Monarchen näher 
sPa-nden, und Chodowiecki gern Angenehmes und Erfreuliches erweisen mochten, 
älethen ihm Zeichnung und Abdruck dem Könige persönlich zu überreichen. 
km Monarchen vorgestellt ward ihm Beifall über die Ideen und Arbeiten, 
allch über seine Emaille-Malereieil und Anderes als die Werke eines deutschen 
Künstlers ertheilt. Der König erkundigte sich über seine Herkunft, Familien- 
verhältnisse und Kunst, wobei Chodowieckfs Erwiderungen in gewählter fran- 
Y-(fsischer Sprache ihn sehr vortheilhaft empfahlen. Der König wünschte indess 
nlcht, dass die Abdrücke von N o. 21 ins Publikum kommen sollten, und fügte 
Wörtlich hinzu : "Ca costunze n'est que paar les luiros du tlzeatre." Der Künstler 
{Vllrde für Zeichnung, Platte und Abdrücke königlich entschädigt , die beiden 
dßtzten nach Ablieferung vernichtet, und die Zeichnung verschenkt. Es mögen 
PaVPIl kaum 12 (P) Abdrücke existiren, daher grosse Seltenheit und theurer 
1'918 bei sehr sparsamem Vorkommen. 
N0. 22, '23 sind Gruppen aus derFamilie. Erstere gab wegen der Feinheit 
dPS Korns nur sehr wenige Abdrücke, welche nur in Freundes Hände über- 
gmgen; letztere wurde bald ganz unbrauchbar, daher waren Abdrücke selbst 
zu tlleuren Preisen nicht zu haben. 
d In dem folgenden Jahre, 1764, stach Chodowiecki 21 Platten von verschie- 
Genen Dimensionen, von N0. 23 bis N0. 4-1. Ausser N0. 215, welche nach einem 
Aemiflde im Besitze von Dietrich, und N0. 39, welche nach der Zeichnung eines 
 fßhitekten gestochen wurde, sind alle andern Nummern nach der Natur ge- 
Aelcllnet: Gruppen aus derFamilie, BauernÄVeiber, Kinder, Bettler, Gruppen von
	        
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