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Blanquet zu den Patenten der Königlichen
Academie der Künste zu Berlin.
Stich-Breite 13", Höhe 10"
Ein quer-Folio-Blatt, Wozu der Künstler eine 7'" breite gravirte
Einfassung gestochen hat. Oben in der Mitte desselben schwebt
von Sonnenstrahlen umgeben , der Preussische Adler mit seinen
Insignien , den Kopf nach Rechts gewendet. Unten in der Mitte
der Einfassung steht auf einem Postamente eine antike Büste, um
welche vier nackte Knaben auf Wolken liegend, sitzend oder kniend
sich mit den zeichnenden Künsten beschäftigen.
Unten Links nach der Mitte Uhodawieeki
Auf dem inn ern Raume befindet sich die nachfolgende Inschrift auf 15 Zeilen:
„ Da die
KÖNIGLICHE PREUSSISCHE ACADEMIE DER KÜNSTE UND MECHANISCHEN
WISSENSCHAFTEN den Zweck hat, richtige Kenntnifse der Kunst in den König-
lichen Stuten zu verbreiten und Künftler zu bilden, deren Werke der N atinn Ehre
machen; so liegt ihr ob, solche llliinner zu ihren Jlfitgliedern zu wählen, von
deren Kunslffähzlqheiten und Kenntnifsen sich die Erfüllung dieses Zwecks am
jichersten erwarten lüfst, und durch deren Einsicht die Academie ihrer Vollkom-
menheit immer näher gebracht werden könne.
In dieser Rücksicht hat sie
den sie mit diesen Talenten hinlänglich versehen gefunden um Ihn zu ihrem
Jlitgliede azgfzzmehmen, in ihrer heutigen Cenferenz
dazu erwählet und bestäiiget; wodurch Derselbe aller Freyhieiten und Privilegien,
welche der Aeudenzie von ihrem Allerdzirchlauchtiqsten Stifter den "Züfllfärz 1699,
und den älfAizgnst 1707. verliehen werden, theilhaftiq wird. Er verbindet sich
dayegen auch die Academie mit seinen Kzlnqfähiqkeiten und Kenntnifsen in allen
Fällen, so wie es eines jeden Jllizjqliedes erste Pflicht ist, zu unterstützen. Zu
mehrerer Bekräfligzzng hat die Academie Demselben dieses Patent mit ihrem
grqfsen Siegel ausgefertiget.
Berlin den
KÖNIGL. PREUSS. ACADEMIE DER KÜNSTE UND MECHANISCHEN WISSEN-
SCHAFTEN."
In den Aetzdrücken sind z. B. die Wolken um die Büste nur mit. wenigen Strichen
angegeben; in den Probe drücken erscheinen die Schatten aller Figuren lichter; in
späteren Drucken sind solche überarbeitet.
I. V o r dieser Inschrift. "
ll. M i t dieser Inschrift.
Verfälschte Abdrücke von 1.:
i) In der Mitte: Eine grosse Landschaft, worin Rechts stark helaubtes Gebüsch und Bäume, davor
ein Mädchen, welches eine Kuh melkt; Links etwas Gebüsch und im Mittelgrunde
eine Fernsicht über Wasser, im Hintergrunde Hügel.
2) II H H Rechts steht auf Steinen eine Säule, auf welcher eine bedachte Nische, in welcher
der gekreuzigte Christus. Am Fusse der Säule kniet ein von seinem nach hinten
stehenden Pferde-abgestiegener Reiter und betet. Links geht ein Weg, daneben
Steine und Gesträuch.
3) u u 1. Eine Waldparthie. in welcher in der Mitte auf einem Wege ein Esel geht, worauf
eine Frau nach Links reitet und ein Mann Rechts daneben hergeht.