Volltext: Daniel Chodowiecki's sämmtliche Kupferstiche ([Hauptbd.])

I. iuvv 
I. Vor aller Schrift. 
I]. 111i! rler Schrifä: mit den fehlerhafter: Unterschriften, bei N0. I. "Srhritt", 
bei N0. 3. "weiß", bei N0. 9. „ Was den" und bey N0. 12 "Porey" 
"I. Mit den cor-rigirten Unterschriften bei ZVo. 1. liest manjetzt „ Schritt  bei 
N0. 3. Hweifzt", bei N0. 9. "W149 den" und beiNo. 12. "Porcy." 
Verfälschte Abdrücke: 
1) Von 1.: Unter N0. 2. : ein Eseltreiber mit einem beladenen Esel nach Links gehend. 
2) Von llL: l) Rechts neben N0. 3 : drei kleine sehr leicht radirte Gesichter in Profilen nach Rechts. 
2) Rechts neben N0. 12: ein Mädchenkopf mit Haube, Prnfil nach Rechts. 
Hiervon giebt es auch Copien, jedoch 0 h ne den Namen des Stechers. 
'540. 
Herzog Leopold von Braunschweig geht seinem 
Tode in der Oder entgegen. "ö; 
Stich-Breite 7" 972m, Höhe 6"  
Der Herzog ist im Begriff in einen Nachen mit drei Schiffern 
zu steigen um den am Jenseitigen Ufer durch Wassersnoth Bedräng- 
ten Hülfe zu leisten; mit dem rechten Fusse steht er bereits im 
Nachen, mit dem andern auf dem Lande, und beruhigt, seine Linke 
ausstreckend , die Rechts am Ufer Stehenden , von denen der eine 
seinen Hut abnimmt; daneben eine kniende alte Frau mit gefalte- 
nen Händen. Den ersten Schiffer Links , mit einem Ruder in der 
Linken, hat der Herzog am rechten Arme erfasst, der mittelste legt 
ein Brett quer über den Kahn, und der letzte Rechts hat ein Ruder 
in der Hand. Im lliittelgruiide die mit schwimmenden Trümmern 
angefüllte Oder und am Jenseitigen Ufer sieht man Gebüsch. 
Unterschrift "HERZOG LEOPOLD von JSRAUNSCHWEIG 
 yolat seinevn Tode in der Oder entgegen 
Idrankjlirt den 275g Alzril. 1755.  
Seine letzten Worte : 
„ Ich bin ein lVIenfch, wie Ihr, und hier kömmt es auf Zllenfclzenrettung an." 
Den durch. die UÖBTICIZWZHZWZIHZQ Verunglückten. gewidmet von D. Chodowzeckz". " 
In den A et z drü ck en, welche z. B. in dem hinteren Buschwerk und den Wasserfluthen 
wenig ausgeführt sind, befindet sich , ausser dem an einen Balken sich anhaltenden schwim- 
menden Menschen, Links in den Fluthen  neben dem Ruder des Schiffers in der Mitte, Links 
ein s c hwim me nder O chs e . von dem man den Kopf und zwei Hörner sieht. Ebenso hat 
der Herzog keine Schärpe um den Leib:  
a) Mit dem schwimmenden Ochsen '77) und dem schwimmenden Menschen: 
der Herzog trägt noch keine Schärpe. 
b) Ebenso, der Herzog aber mit der Schärpe. 
c) O h ne den schwimmenden Ochsen.  
 176) Von welcher patriotischen Gesinnung unser Künstler erfüllt war und wie er seine Kunst 
auch zu wohlthätigen Zwecken anwandte, beweist seine grosse 'l'lieiluahm_e für die in Frankfurt ajO. 
Ueberschwemmten. Er bestimmte den durch den Verkauf dieses Blattes erzielten Betrag für die Uäber- 
schwemmgen, und aus einerSchrift in 4" von 24 SEIIED," gedruckt in Frankfurt afO. unter dem Titel: 
"Slqdiridyt von ben milbcii Qäeitnigitn nieidie 5m- llnterftugimg her tin-di sie Lleberfrlnvtmmung bei- über 
"am 27. Qlm-il 1785 nerunglücften Qinnvobncr rerßamixinnrftabt gu ismnfrurt a. b. D. emgefommen etc." 
geht hervor, dass von den eingegangenen Gßldefn, 111 Sullimß 431!) Thlr. 22 Gr. 6 Pf., allein 
1759 Thlr. T2 Gr. von dem Künstler durch den Verkauf des Bildes beigesteuert wurden. In einem 
Briefe vom 26. Febr. des Jahres 1787 von dem Prediger Job. Gust. Hermann in Frankfurt af0. an 
den Künstler, dankt ihm derselbe iin Namen der Gesellschaft, die sich zur Unterstützung der ver- 
unglückten Einwohner verbunden hatte, für die reichliche Schenkung, womit er die Verunglückten 
unterstützt, und. schreibt ihm: "(F-rrmffnrt mirb es me DCTQQHCU, in allen Rirdien, auf bem älintl): 
"häuslichen Qlrdam uns in allen Qäilwlinrbefen fntl ein (Srvmvlnr bar gebrudteu Sladmdit (wovon er 
100 Exemplare mitschickt) für hie äliadimelt betygclegt werben. ' 
177) Dass der Künstler selbst nach Verlauf von sechs Jahren in seiner Unterstützung nicht er-
	        
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