XVI
Einleitung.
sichtbar ist, wodurch das Malerische und der ganze Reiz dieser
Blätter gänzlich verloren gegangen ist. Die letzten Abdrucks-
gattungen, wenn solche zu Büchern verwendet worden, sind ge-
wöhnlich matt und schwach, und befinden sich auf graues Druck-
papier neben dem mit Buchdruckerlettern gedruckten Titel des
Buches eingedrückt; auch hatte sich der Künstler selbst schon zu
beklagen, dass sogar solche Platten, auch Wenn sie einzeln
und nicht in das Buch e i n gedruckt werden waren, wie z. B.
bei BunkeYs Leben , N0. 215 230 , und Bürgefs Gedichten
N0. 232-239., wie in den Noten der betreffenden Nummern an-
gegeben ist, meist schon verdorben abgedruckt worden sind.
Die Verleger der Calenderkupfer waren daher genötbigt, um
eine Auflage von 2-3000 Exemplaren herzustellen, bald nach
Benutzung der Original-Platten Copien von denselben machen zu
lassen; um aber jene möglichst zu verwerthen, wurden sie theils
a u fg e ä t z t, theils sonst r e t o u c hir t. Ueber (lerartige Abdrucks-
gattungen II. III. oder IV. , die ich mit aufgeätzt oder re-
touchirt bezeichnet habe, wird selbst ein ungeübtes Auge nicht
in Zweifel sein, denn bei dergleichen Abdrücken ist nicht allein die
feine N adelarbeit gänzlich geschwunden und die Stellen erscheinen
weiss , sondern sie sind auch an der Rauhheit der Linien , an der
überfüllten Schwärze und öfter auch an Flecken zu erkennen, so-
dass ich eine nähere Bezeichnung, wo diese Rauhheit, Schwärze etc.
sichtbar ist, hinzuzufügen nicht für nöthig fand, um nicht solche
werthlose Abdrücke mit vielen Worten beschreiben zu müssen.
Die von mir gewählten Unterscheidungszeichen für die
verschiedenen Abdrucksgattungen, werden den Leser in den Stand
setzen sich mit Leichtigkeit über den in seinen Händen beiindlichen
Abdruck zu unterrichten; ich verweise daher, ohne auf eine weitere
Aufführung derselben einzugehen, auf das Buch selbst.
Ueber die Einfällefk) (Croquis) d. h. kleine in die Platten-
ränder radirte Figuren, Köpfe, Gruppen, komische und ernste Scenen,
Die Note 228. zu N0. 711. beweist zur Genüge, dass der Künstler erst
im Jahre 1790 angefangen hat beinahe auf jede Platte Einfälle einzuradiren; die
erste N0. beginnt mit N0. 687. im Jahre 1792. Dafür spricht auch ein Brief an
Graff vom 4. März 1793, s. N0. 702. Note 227. dass "hie fIeinm Röpfe nnb {iigurm
auf bem äRanbe Qhrfudye mit Der falten 91cm! ohne äcbcibelvaffer gu arbeiten" sind, und
er auf die früher gemachten wenigen Einfälle gar keinen Werth gelegt hat.