Volltext: Daniel Chodowiecki's sämmtliche Kupferstiche ([Hauptbd.])

XIV 
Einleitung. 
wenn auch eine Einsichtnahme möglich gewesen wäre, so würde 
diese doch in vielen Fällen zu keinem Resultate geführt haben, 
weil sich öfter von den in den damaligen Zeiten sehr bekannten 
Darstellungen , besonders zu. den Schau spielen und Romanen, 
gar keine Erklärung oder Beschreibung darin beündet. Ebenso 
konnte ich mich nicht entschliesscn die witzigen Erklärungen von 
Georg Christoph L i c h t e n b e 1' g, die er im G ö t t i n g e r T a s c h e n- 
Calender für 1778-1783 zu dem Fortgang der Tugend und 
des La sters im Hogarthischen Geiste: N0. 1 S8. , dem C e nti- 
folium Stultoruin: N0. 440, den natürlichen und affec- 
tirten Handlungen des Lebens, zwei Folgen: N0. 256 
und 319, und den H eir aths an trägen , zwei Folgen: N0. 345 
und 382 geliefert hat, hier abdrucken zu lassen , da ich mir diese 
für eine besondere Veröffentlichung aufzusparen gedenke. 
Die angegebenen Unterschriften der Blätter sind die der l e tz- 
te 11 Abdrucksgattung. ' 
V. Die Abdrucksgattungen.  
Wenn ich bei irgend einem Theile dieser Arbeit die Nachsicht 
der Leser in Anspruch zu nehmen genöthigt bin, so muss es bei 
diesem wichtigen aber auch schwierigsten Theile geschehen. Bei 
fast keinem anderen Künstler haben sich so viele Schwierig- 
keiten der Aufzählung der Abdrucksgattungen, ganz abgesehen 
von den verfälschten Abdrücken , entgegengestellt, als bei unserem 
Meister. Wenn er bei dem Beginne seiner künstlerischen 'l'hätig- 
keit einige Aetz- oder unvollendete Probedrücke von den ersten 
Nummern machte, so hatte er diese nur für sich selbst ab- 
iziehen lassen, legte auf sie keinen Werth, und wurden dieselben 
überall hin zerstreut. Später, als die ersten Abdrücke seiner 
Blätter gesucht wurden , liess er mehrere solcher Aetz- und Probe- 
drücke anfertigen, und verkaufte sie nach den mir vorliegenden 
Rechnungen doppelt so hoch als die vollendeten Abdrücke, 
wesshalb solche von den letzten Nummern auch häufiger in 
die Hände der Liebhaber gekommen sind. Da nun beinahe jede 
reiehhaltigere Sammlung einen oder den anderen derartigen Ab- 
druck besitzen mag, der mir nicht zu Gesicht gekommen ist, so 
möchte ich im Interesse der Kunst alle Kunstfreunde auffordern, 
mir ihre weiteren Erfahrungen in den verschiedenen Abdrucks-
	        
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