Volltext: Daniel Chodowiecki's sämmtliche Kupferstiche ([Hauptbd.])

verfälschte Abdrücke von 111.: 
1) Neben einem Striche Rechts , welcher den Rechts abgeschnittenen Plattenrand verdeckt , befindet 
sich eine 10'" breite Platte quer angedruckt, auf welcher der untere Theil eines Sockels und 
darüber neun nach Rechts kniende Bewaffnete, welche anscheinend von den vor ihnen stehenden 
vier Soldaten Pardon erbitten. Links stehen zwei Trabanten, und alle Personen in mittelalterlicher 
Tracht. Im Sockel stehen die Werte: "DISCITE IUSTlTlAM MONITI." 52)  
2 Mit derselben Darstellung darüber noch eine üiewende Taube und unter der Darstellunv 8m 
v 7 z: 7 1' 
bärtiger Kopf en face. 
3) Ebenfalls mit der 1. Darstellung und unten in der Mitte des Randes unter dein Portrait ein Helm, 
Schwert, Schild und Krone.  
{50 
Die Caravanerll) 
Platten-Breite 4"  Höhe 1"  
Ein alter Mann zieht Rechts einen Schubkarren worin ein altes 
     ,  
Weib mit Krücken sitzt; dahinter stehen zwei Damen, deren eine 
einen Sonnenschirm trägt noch weiter Links zwei kleine Figuren. 
 c ,     b 
Hinter dein Karren folgt ein geliarnischter Ritter zu Pferde und 
zwei Reiter in Mänteln, der vorderste ist unser Künstler; zwischen 
diesen geht ein Kameel mit einem Tuche behaiigen , auf dessen 
Höcker ein Affe sitzt; auch sind von zwei Führern dahinter die 
Beine und von einem der Kopf sichtbar. Hinter den zwei Reitern 
ein geharnischter Landsknecht mit langem Spiesse, und eine männ- 
liche und weibliche Figur; zuletzt sieht man Links noch leicht 
radirt: einen Mönc-vh , einen Türken und über letzterem noch einen 
T ürkenkopf. Alle Figuren gehen nach Rechts. Im unteren Platten- 
rande unter der Einfassuneslinie: neun Kö fe Profil nach Rechts 
  1 .6    J  , 
eine Dame, ein lürke, ein Ritter, zwei Reiter und eine Kutsche 
mit zwei Pferden , nach Rechts fahrend.  
Unten Rechts im Stiche selbst „D Chodawieclci f. 1768 t" 
 Diese Darstellung ist_auf dem oberen leeren Raume der Platte N0. 17 f aus 
freier Hand, verkehrt radirt, und weil dieselbe theilweise vom Grünspan ver- 
dorben war, mussten Links fast 2 Zoll abgeschnitten werden, wodurch das Fuss- 
ende der liegenden Venus, Links „ Rembrandt deg." und die linke Einfassungs- 
linie wegfiel, und dagegen unten Rechts „n. Chodowiccki Sa. 12m4 1759." stehen 
blieb. In der Mitte Links von dieser abveschnittenen Platte hat der Künstler 
 -11,  -11: 5    
eine a breite und 1 hohe Stelle Nadelversuche, sowie ebenfalls eine solche 
kleinere über und neben dem Kinderkopfe nach Rechts gehend gemacht. 
I. Links hinter der Unrat-inne fehlen der Jlfönclz, der T tirlte und über diesen 
der T ürkenkojgf, Ilrqßle nach Rechts, noch gänzlich, da diese, mit der 
kalten Nadel radirt, erst später hinzugefügt wurden, jene Stelle sonzit leer ist. 
Auf der Berliner Academie befindlich , das Papier ist oben abgeschnitten. 
Ein A etzdruek auf hellbraunem Papier, das Papier aber oben ebenfalls abgeschnitten, 
befindet sich in der Sannnmlung des Erzherzogs Albrecht. 
U. Mit den obigen, zwei Figuren und dem T ürhcnhopfc, auch sind jetzt neben 
diesen feine Nadclstrichc sichtbar. 
52) SVenn Herr Liuck in Berlin im Deutschen Kunstblatt 1851. N0. 35. solche Abdrücke 
"äusscrst seltene Probcdrilcke" einer Rechts um 10'" breiteren Platte nennt, so hat er 
sich nur täuschen lassen , da der unter I. angeführte Abdruck dieSS hinreichend widerlegt. Ich habe 
solche seltene Probedrücke in mehreren Sammlung-au von Liebhabern gefunden. Ganz ähnlich ver- 
fälschte Blätter s. unter N0. 180, 597, G97, 754. 
53) „ llm_ baß Gdwibemaffcr gu bei: äBIatte No. 51. 511 eerfurbeu auf im leeren ällaum her Eßlntte 
„ N0. 17. rabtirt weil feine aubre lßlntte bei) her Jjanb war." Handschriftlich vom Künstler.
	        
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