Die Vermählung der Prinzessin Friderike
Sophie Vvilhelmine von Preussen mit dem
Prinzen WilhelmV. von Oranien.
Stich-Höhe 12" Breite S"
Allegorische Darstellung in einem Medaillon. An einem in der
Mitte stehenden runden Altar, auf welchem ein Feuer brennt; steht
Rechts die mit einer kleinen Krone geschmückte Braut in reichem
Gewande, gefolgt von der Tugend, den drei Grazien und der Mi-
nerva. Links am Altar der Bräutigam in römischem Feldherrn-
costüm , edoch mit Hermelinmantel , Ordensband und Perücke;
beide sind im Begriffe sich über dem Altare die Rechte zu reichen,
hinter ihm die Grossherzigkeit, Klugheit und Gerechtigkeit. In den
Wolken über dem Altar Hymen mit brennender Fackel, gelehnt auf
die Göttin des Segens, die ein Füllhorn in der Hand hält, aus Wel-
chem er Blumen auf das Brautpaar herabschüttet. Hinter dem Altar
stehen zwei mit Weinlaub bekränzte Knaben , wovon der eine
eine Doppelflöte bläst. Rechts und Links unten am Mcd. die In-
signien des Brautpaars auf Kissen: Rechts das preussische Wappen
mit Königskrone und Links das niederländische Wappen , die Ver-
fassungsurkunde, Helm und- eine dievSeemacht andeutende Krone.
1m untern Theile des Medaillons die Inschrift:
„ BERLIN LE IV. DUCTOBRE. MDCCLXVII."
Im Würfel, worauf das Medaillon ruht, die Inschrift:
MAIEIAGE
3
SON ALTESSE SERENISSIME MONSEIGNEUR GUILAUME V.
Prince d'Orange 8: de Nassau, Stadhonter hereditaire, Amiral 8: Capitaine General
des Provinces unies
(M360
SON ALTESSE ROYALE MADAME FREDERIQUE SOPHIE WILHELMINE
PrinceITe de Pruffe.
11a Grandczer Därme, la Iujäfice, S" la Prudence condzzzcfent le Prince ä Pautql de
Phjqrncn, la Princexgfe s'en aluroclzze Suivie de la Sagesfe, de la Vertu, des Graces.
lYlzymen reyznzdfur leur zmiovz les t-resors de la Felicitä.
Invcvztcf, desßne Graaäpar D. Chodozoißcki ä Berlin, 1767.
Auch hiervon sind gute kräftige Abdrücke längst Selten.
"in einem vom Künstler als "N0. 4G. (früh: idgbrucf" bezeichneten Abdrucke in der
Sammlung des Erzherzogs Albrecht sind z. B. nur die Wolkenumrisse angegeben.
In dem vom Kilnstler als „No. 46. an 6 c orrigiz- t n: Qlgbru d" bezeichneten Abdrucke
bei Thiermann fehlen ebenfalls die Unterschriften auf beiden Feldern und die oberste Unter-
schrift ist mit Tinte eingeschrieben, so wie das Blatt überhaupt noch unvollendet ist, z. B.
ist Links der Löwe noch nicht überschattet und das oben in der Mitte der Inschriftcn hängende
Kreuz 1st noch nicht sichtbar.
verfälschte Abdrücke:
1) Oben über den Grazien schweben zwei ganz {ein mdirte liänggl.
2) Ebcndaselbst schwebt ein grösserer Engel ohne Flügel mit exner Guirlande in den Händen.
3) Ebendaselbst schwebt ein Amor, der mit seinem gespannten Bogen nach unten zielt.