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die führenden Meister erkannt hat, wird man in der deutschen
Kunstgeschichte auch der Schule von Lübeck den ihr gebührenden
Platz anweisen. '
Trotz einer jahrhundertelangen Missachtung unserer einheimi-
schen Malerei, trotz der langandauernden pietätlosen Vernachlässi-
gung, trotz der verständnislosen Verschleuderung, die es fremden
Kunsthändlern und Aufkäufern möglich machte, beinahe Jahr für
Jahr ganze Schiffsladungen von Gemälden von hier fortzuschaffeni"
trotz alledem haben sich hier noch so viele wertvolle Zeugen
der Kunst vergangener Tage erhalten, dass man aus dem Überrest
einen sichern Schluss auf den einstigen Reichtum ziehen kann.
Werke der lübeckischen Malerei zu sammeln muss also die
wichtigste Aufgabe der Gemäldesammlung unseres Museums sein.
Was unsere Kirchen und die kulturhistorische Abteilung des Museums
an älteren lübeckischen Gemälden besitzen, hat Dr. Goldschmidt
bereits zum Gegenstand seiner oben erwähnten Untersuchungen
gemacht. Die in der Gemäldesammlung befindlichen älteren Gemälde
dürften jedoch nur zum kleinsten Teil lübeckischen Ursprungs
seinfit Die lübeckische Schule ist hier noch nicht vertreten. Wir
besitzen dagegen eine stattliche Anzahl von Bildern lübeckischer
Maler aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Von einer wLübecki-
schen Schulev kann in diesem Zeitraum freilich nicht mehr die
Rede sein. Wie in anderen Hauptstädten der deutschen Kunst
haben die politischen und religiösen Wirren im 16. Jahrhundert
und der alles Kunstleben untergrabende dreissigjährige Krieg auch
hier die einheimischen Traditionen unterbrochen. Die im 17. Jahr-
ü: Wie viel mag nicht durch die hier ansässigen Restauratoren A. Schlegel (der
1817 die vorzüglichsten Gemälde in Kirchen und öffentlichen Gebäuden beschreibt) und
(ireve etc.. die einen schwunghaften Handel mit alten Bildern betrieben, für Lübeck vcr-
loren gegangen sein und wie viel mehr wäre noch yerloren gegangen, wenn nicht
j. C, Milde in letzter Stunde manches gerettet hätte.
M: Das Spottbild Wullenwevers dürfte freilich lübeckischen Ursprungs sein, kann
aber kaum den Anspruch erheben, als Kunstwerk zu gelten. Von den vier, auf dasselbe
Original zurückgehenden Bildnissen Wullenwevers, die sich hier erhalten haben, ist das
in unserer Gemäldesnmmlung befindliche zweifellos das älteste, aber so stark übermalt.
dass nicht mehr entschieden werden kann, ob das Bild wirklich aus der Zeit von Wullen-
wevers Tod stammt.