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einem bedeutenden Werke, das er vorhatte, an den besten Vorbildern
zu stärken, kopierte er einige Bilder von Rembrandt etc. in der
kaiserlichen Gemäldegalerie, er spannte seine Kräfte auf das Höchste
an und war wieder voll froher Zuversicht. Eine beginnende Geistes-
krankheit setzte aber allem Streben ein Ziel, er musste nach Lübeck
zurück und am 11. August 1888 erlösste ihn der Tod von all den
Leiden, denen er, so lange er lebte, nie entrinnen konnte. Ein
reicher Schatz von Skizzen und Zeichnungen ging aus seinem Nach-
lass in den Besitz des Museums über und nur mit Wehmut wird
man in den Mappen blättern können, wenn man sieht, wie viel
Fleiss, Begeisterung und gesunde Begabung darin steckt und dabei
bedenkt, dass nur die Not es war, die die Entfaltung dieses Talents
verhinderte.
Nicht viel besser erging es dem gleichalterigen Adolph
Diedrich Kindermann, der, wie die meisten seiner hiesigen Ge-
nossen, vom einfachen Handwerk den Weg zur Kunst gefunden
hat. Er wurde am 23. April 1823 in Lübeck geboren, war anfangs
Lehrling bei dem auch als Porträtmaler in gutem Andenken stehenden,
talentvollen Ch. G. W. Stolle (geb. 18. Oktober 1810, gest. 11.Septem-
ber 1887). Verhältnismässig gut vorbereitet ging er zu Michaelis
1845 nach Dresden, er fand sich leicht in die ihm hier gestellten
Aufgaben, so dass er Ostern 1846 aus der Unterklasse in die Mittel-
klasse und Michaelis 1846 bereits in die Oberklasse der Kunst-
akademie versetzt werden konnte. Bis 1848 blieb er Schüler von
Professor j. Hübner und verlegte von 185041853 seinen Wohnsitz
nach Paris, um sich dort noch weiter zu vervollkommnen. Als er hier-
her zurückkehrte, schuf er eine Reihe von Bildnissen, die sich zwar
nicht durch geistreichen Vortrag und Frische der Auffassung aus-
zeichneten, aber ein liebevolles Eingehen in alle Einzelheiten ver-
rieten, fein in der Farbe und gut gezeichnet waren. Anfangs malte
er Genrebilder und sein erstes grösseres Werk aDer günstige Augen-
blicke erschien schon 1850 auf der Ausstellung des hiesigen Kunst-
vereins. Später verlegte er sich mehr auf das Porträt und da auch
er glaubte, dass die Photographie die Porträtmalerei ganz verdrängen
würde, ging er 1862 nach Hamburg und war dort mehr als Photo-
graph, denn als Künstler thätig. Leider zwang ihn ein körperliches