02020205020105020202021380201020250202020202
Maurergesellen, und soll zunächst bei einem Malermeister in die
Lehre getreten sein. Durch sein Zeichentalent erregte er bald solche
Aufmerksamkeit, dass ihm 1828 die Ges. z. Bef. gem. Th. ein Stipen-
dium bewilligte, damit er sich bei Gröger in Hamburg zum Künstler
ausbilden könne. Bürgermeister Roeck, Konsul joh. Heinr. Harms
u. A. nahmen sich seiner besonders an und ermöglichten ihm, nach
Dresden zu gehen, wo er in der Galerie einige Bilder kopierte,
darunter die Sixtinische Madonna, die er für seinen Gönner Harms
malte, aus dessen Nachlass sie in unsere Sammlung kam. Gelang
es ihm hier auch nicht, das Original in wünschenswerter Treue
und künstlerischer Nachempfindung wiederzugeben, so muss man
bedenken, dass er damals einer solchen Aufgabe noch nicht ge-
wachsen sein konnte und dass sein Talent ihn auf eine ganz andere
Richtung verwies. Seine Stärke war das Bildnis, und da er die
Gabe hatte, das Charakteristische der Personen schnell zu erfassen,
so gelangen ihm auch Karrikaturen sehr gut. Auch als Illustrator
versuchte er sich mehrfach und als er hier keine ausreichende Be-
schäftigung fand, ging er nach Amerika, kehrte aber in den 60er
Jahren wieder hierher zurück. Seine Kraft war aber inzwischen ge-
brochen und seine letzten, meist mit Zuhülfenahme der Photographie
ausgeführten Bildnisse sind ziemlich dünn und trocken gemalt.
Auf einer wesentlich höheren Stufe der Kunst stand der als
Sohn eines Schiffs-Kapitäns am 26. Februar 1810 hier geborene Georg
Asmus Johann Bothmann, von dem die Gemäldesammlung
zwei vollgültige Talentproben, die Bildnisse des Kapitäns Herström
und seiner Frau, die er als l8jähriger Jüngling malte, besitzt. Wer
hier sein Lehrer war, ist nicht bekannt, er ging jedoch schon im
Jahre 1829 nach St. Petersburg, wo er sich unter der Leitung
Ladonneurs weiter ausbildete. Da inzwischen sein Vater gestorben
war, musste der kaum Zwanzigjährige die Sorge für die Erhaltung
seiner Mutter und Jüngeren Geschwister auf seine Schultern laden
und durch unermüdliche Arbeit gelang es ihm, sich trotzdem die
Mittel zu ersparen, um 1842 nach Paris gehen zu können, wo er
drei Jahre lang unter Paul Delaroche und Horace Vernet studierte,
worauf er sich im Jahre 1844 mit einem Fräulein Tiedemann aus