Volltext: Friedrich Preller

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STUDIENJAHRE 
Rom. 
kannt auch durch seine cierben Urtheilc, seine Grobheitx 
und andere eigenartige Zuge. Ghlublich ist der Ausspruch, 
den er gleich bei dem ersten Besuche gegen den jungen 
Weimaraner that: nKennen Sie auch den Goethe, den 
Kunstschreiber? 
Verstehen thut er 
nix von der 
abe r 
Kunst 
Preller liess sich dadurch weder gegen Goethe, noch 
gegen Koch einnehmen. nDer Besuch bei Koch (so fährt 
er selbst zu erzählen fort) ist für mein ganzes Künstler- 
leben entscheidend geworden. Die strenge und dabei doch 
kindliche Weise der Kochschen Zeichnungen machte auf 
mich einen wunderbaren Eindruck. Bei aller Originalität 
war hier keine Spur von Manier, Alles auf's tiefste em- 
pfunden und durchlebt, Alles schön und voll Ausdruck, 
dass es mich wie eine herrliche Musik entzückte. S0 
wurde mir denn, während ich im Anschauen dieser Arbeiten 
versunken war, das bisher nur dunkel geahnte Ziel, nach 
welchem ich zu streben hatte, immer klarer bewusst. Hier 
sah ich vor mir, was zu erreichen war, hier erkannte ich 
deutlich, wie viel mir noch dazu fehlte. Schon auf dem 
Heimwege stand der Entschluss in mir fest, das Alte von 
neuem vorzunehmen. Ich habe denn auch ein volles Jahr 
hindurch nur Contouren nach der Natur gezeichnet, wohl 
merkend auf den Ausdruck, auf die besondere Sprache 
eines jeden Gegenstandes, den ich nachbildete. An diesem 
Streben hatte Koch bei fortgesetztem Verkehr eine grosse 
l Zu seiner Herzenserleichterung schrieb er noch 1834 ein BL1ch: 
vModerne Kunstchronik oder die Rumfoiwfschc Suppe, gekocht von 
 A. Kochß In Naglers Künstlerlexikoxi heisst es darüber: nln dieser 
modernen Kunstchronik hat der Koch das Salz nicht gespart. Er bringt 
manches derbe Gericht auf die Tafel, welches er in übler Laune zu- 
bereitete. Das Buch könnte auch heissen: Chronica scandalosa der 
neueren Kunsnc.
	        
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