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Rom.
Schillers, der jedoch bereits ausgeschieden war und als
Regimentsmediktis in" Stuttgart lebte. Den Sturm der Räuber-
tragödie fühlte Koch abernoch mit durch die Karlsschtile
wehen. Sieben Jahre hatte er in der militärischen Dressur
der Akademie zu verbleiben, dann aber wollte er ganz
der Kunst leben, die er während der Zeit doch auch nicht
hatte feiern lassen. Er ging nach Frankreich, der Schweiz,
nach Italien, um sich in Rom dauernd niederztilassen.
Die Verheirathung mit einer Römerin wurde ein Band
mehr, ihn an die ewige Stadt zu fesseln. Nur kurze Zeit
da er durch Napoleons Herrschaft in seiner Kunst beein-
trächtigt wurde, versuchte er es mit seiner Familie in
Deutschland zu leben, zog nach München, Dresden, Wien,
kehrte jedoch 1808 für immer natch Rom zurück. Obwohl
auch in der Historienmalerei mit Auszeichnung genannt,
begründete er seinen Ruhm doch als Landschaftsntaler und
erzog auf diesem Gebiet eine neue Schule. Er erschuf in
der Kunst die ideale Landschaft, welche bei genauem
Studium des Naturcharakters, von der Darstellung des
Zufälligen abgehend, die vorhandenen Formen zu einem
höheren Stil hinauiffihrt. Streng und einfach in der Zeich-
nung und Linienfühiaing, als Meister in der Perspective,
weiss er aus den bekanntesten Motiven etwas durchaus
Neues, Selbständiges zu coniponireit, welches das Gegebene
in der Natur in künstlerischer Vereinfachung und Ver-
klärung wiedergibt. Darüber soll Preller noclf selbst das
Wort nehmen. Dagegen hielt Koch von theoretischen
Dingen, von einem Rechenschzlftgeben Eiber künstlerisches
Schaffen, von Kunstgespiiichen gar nichts. Er war, als
Preller ihn kennen lernte, obgleich noch im frischesten
und tinermütlliclieii Schztffen, schon der valteu Koch, be-