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Rom
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Fohr und Horny waren nicht lange vor meiner Ankunft,
leider viel zu früh für die Kunst, gestorben. Der Ruf von
diesen allen war längst über die Alpen nach Deutschland
gedrungen. Von manchem Andern liess sich Tüchtiges
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nBCSOHdCYS bedeutungsvoll wurde mir die Bekanntschaft
mit Koch. Von diesem "ausgezeichneten Künstler hatte
ich bisher noch nie etwas gesehen, sondern nur von ihm
berichten hören, meist komische Züge, doch auch über
seine bedeutsameren Eigenschaften so viel, dass ich von
Begierde brannte, ihn persönlich keimen zu lernen. So
machte ich also meinen Gang zu ihm. Ich fand einen
Mann von gedrungener, etwas beleibter Gestalt, den Kopf gut
geformt, das Auge gross und von bedeutendem Ausdruck.
Um den Mund spielte ein Zug von Sarkasmus. Koch
begrüsste mich an der Staffelei sitzend, arbeitete auch, die-
Pfeife im Mund, ruhig weiter und richtete nur, halb wie
aus Neugierde, einige Fragen an mich. Meine Bitte, einige
auf Staffeleien stehende Bilder betrachten zu dürfen, "ward
gern gewährt. In diese Bilder aber vertiefte ich mich
alsbald in solcher Weise, dass ich Zeit und Höflichkeit
datrübei" vergatss und erst nach ein paar Stunden wieder
aufbrach (t .1
Das l-lerkommen und der Bildungsgang des damaligen
vNestors der deutschen Kunst in Roma ist so merkwürdig,
seine Stellung in der Kunstgeschichte so bedeutend und
sein Einfluss auf Preller so entscheidend, dass hier ein
Rückblick auf sein Leben und seine Thiitigkeit geboten
erscheint. Josef Anton Koch wurde geboren 1768 zu
Obergiebeln am Bach, im Lechthale. Schon als er beim
Schullehrer in Elbingenttlp Lesen und Schreiben lernte,