STUDIENJAHRE
IN
ROM
] ür die Schilderung der folgenden wichtigen
Entwiickelungszeit des Künstlers bietet das vor-
i handene Material leider sehr ungenügende Anhalts-
punkte. Weder die chronologische Folge ist genau festzu-
stellen, noch ist es möglich das geistige und künstlerische
Wachsen in einer erschöpfenden Darstellung wieder zu
geben. Könnte man an derjenigen Quelle schöpfen, welche
für einen solchen Zweck als die ausgiebigste zu vermutheii
ist, wären uns die Briefe zugänglich, welche Preller während
der Jahre in Rom an Goethe geschrieben hat, so würden
wiir über sein Denken und Streben gewiss manches er-
fahren. Für das "rein Persönliche bieten die Briefe nach
Antwerpen noch immer das Wichtigste dar. Sie spinnen
das heimliche Liebesidyll weiter, unschuldig, gemüthlich,
überaus zart und anmuthig, sie geben Kunde von den
wechselnden Stimmungen des Künstlers zwischen CvlÜCkS-
gefühl, innerem Druck und mancherlei Zweifeln an sich
selbst; sie geben aber, unter fortwiilirenden Plänen zu
Reisen, die nicht zur Ausführung kommen, wechselnden
Ortsdatirungen und manchen Flüchtigkeiten kein zusammen-