Volltext: Friedrich Preller

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JAHRE 
AKADEMISCHE 
ANTWERPEN 
UND 
MAILAND. 
in denen sich mein Vater mit diesen Sachen beschäftigt, 
der so ganz für die Kunst eingenommen ist, und mich ihr 
gleichsam in die Arme führte! jeder Strich wird ihn 
interessiren. Ich schicke gegen 200 Blätter, theils gemalt, 
theils gezeichnet, da wird er sich wohl einige Stunden 
damit vertreiben könnenat Bei dem Grossherzog Ehre ein- 
zulegen ist sein stetes Bestreben. nDer herrliche Mann hat 
mit seinen jungen Künstlern viel Unglück gehabt. S. hat 
in Antwerpen wenig gelernt, ein zweiter, der in Dresden 
studirte, kehrte verheirathet zurück und zog sich dadurch 
seine förmliche Ungnade zu. Unter den älteren in Weimar 
zeichnet sich keiner aus, und der talentvollste, mein un- 
vergesslicher Alfred (Heidelofl) musste in Paris sein junges 
Leben verlieren. In Rom starb auch der vielversprechende 
Horny, und somit ist nur uns beiden die schwere Pflicht 
auferlegt, etwas tüchtiges zu lernen, um uns jedem unter 
die Augen stellen zu könnenxt 
Die Sendung nach Weimar verzögerte sich unterwegs, 
auf seinen Brief an Karl August jedoch erhielt er eine 
schnelle Entgegnung. Sie lautete: nNach Romlu XVer war 
glücklicher als der Fritz? Aber dieser Freudennacliricht 
folgte auf dem Fusse eine Trauerlttinde. Karl August war 
am I4. Juni 1828 auf einer Reise ausserhalb seines Landes 
(in Graditz) gestorben. Mochte der junge Künstler immer- 
hin getrost in die Zukunft blicken, die sein Beschützer ihm 
so fürsorglich gesichert hatte, das Verhältniss desselben 
zu ihm war doch ein so persönliches, fast vaterliches ge- 
wesen, dass er das Hinscheideti desselben nur schmerzlich 
empfinden konnte. vUnser alter braver Grossherzog" 
(schreibt er am 1. Juli) ist gestorben! Ein Fall, der viel- 
leicht auf mein ganzes Leben einen grossexl Einfluss hat,
	        
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