Volltext: Friedrich Preller

AKADEMISCHE JAHRE 
ANTWERPEN 
MAILAND. 
UND 
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kungen über seine starke holländische Correspondenz, ja, 
Preller fühlte sich von einem so listig forschenden Blick 
und Lächeln getroffen, dass ihm ein Schreck durch die 
Glieder fuhr. 'Wenn dieser Mann etwa hinter sein Ver- 
löbniss gekommen war, und dem Grossherzog gegenüber 
Gebrauch davon machte, dann konnte viel auf dem Spiele 
stehen. Er bat Matrien, ihre Briefe fortan unter der Adresse 
des HausesrDorizt an ihn zu richten, zumal er sich zu 
dieser Familie mehr hingezogen fühlte. Auch Kaiser 
wurde das Haus Mylius lästig, sie bestichteti es nur noch 
selten, und liessen geschehen, dass man es übel vermerkte. 
Da Preller viel Geschick für das Portraitzeichnen und 
Malen hatte, und er ein hübscher und angenehmer junger 
Nlann war, wollten viele Damen von ihm gemalt sein. 
S0 porträtirte er Griiiinnen, reizende Kinder und manche 
italienische Schönheit. Er hätte zahllose Aufträge anneh- 
men und sich etwas damit erwerben können, aber er wehrte 
dem Andrang, denn vor seinem Gewissen stand immer der 
eigentliche Zweck seines Aufenthalts in Niailand. Zwei 
neue Bilder für den guten alten Grossherzog näherten sich 
wieder der Vollendung. 
Seine Thatiglteit wurde aber durch wiederholte Krank- 
lleitsanfiille tmterbrochen und einmal kommt es zu einer 
allgemeinen Niederlage im Hause Doria. Kaiser, der das 
Klima nicht verträgt, liegt hart tiarnietler; ein tmdrer Freund, 
Ludwig genannt, der auch im Hause gewohnt zu haben 
Scheint, empfängt auf der Strasse einen Messerstich in die 
Brust, der ihn dem Tode nahe bringt; Preller aber, in 
Ihörichtem Scherze mit Adelaide, nimmt eine Nadel in den 
Mllnd und verschluckt sie. Man ist auf seinen Tod ge- 
fJSSI, er steht entsetzliche Schmerzen aus, der Arzt will 
Rum LTV"  4
	        
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