Volltext: Friedrich Preller

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AKADEMISCHE 
JAHRE 
ANTW 
SRPI 
UND 
MAlLA-BID. 
dass bei einer bescheidenen Einrichtung das ausgesetztejahres- 
gehalt eben ausreichen werde. Von diesem Gesichtspunkt aus 
hielt er sich streng in den Grenzen, die Karl August ihm 
für die materielle Unterstützung des jungen Künstlers ge- 
steckt hatte. Und dass er es nicht mit dem besten Wirth 
zu thun habe, mochte ihm bereits klar sein. NVie sorglos 
Preller datnals in Geldsacheti war, erhellt aus seinem 
eignen späteren Bekenntniss, dass et seine Baarschaft ge- 
wöhnlich in einem frei daliegentlen alten Hute aufbewahrt 
habe. 
Auch die Dame des Hauses machteden jungen Man- 
nern böses Blut. nLa Signora spielte die Rolle der Kunst- 
Protectrice, und hatte sich aus Langerweile selbst das 
Nlalen tingewöhnttt. So erzählt Preller in seinen Auf- 
zeichnungen. nDa das Haus zwei miserable Bildchen besass, 
glaubte sie sich im Recht, uns junge Leute zu belehren und 
aufzuklären. Sie copirte besonders Landschaften von Voigt, 
einem Niederländer in Rom, den sie für den ersten Land- 
schafter aller Jahrhunderte erklärte. Ihrer Werke erinnere 
ich mich noch heute mit einigem Schauderß. Es versteht 
sich, dass die jungen Künstler die von der Dame so hoch 
gestellten Kunstwerke tief verachteten und ihre Ansicht 
nicht zurückhielten, was denn zu komischen, oft auch 
zu unliebsamen Gesprächen führte. 
Bald trat der Fall ein, dass Prellei" mit nicht geringem 
Schreck sich zur Vorsicht gegen den Gönner gemahnt 
fühlte. Alle Briefe aus Weimar für ihn waren bisher, um 
der grösseren Sicherheit Willen, durch Mylitis Adresse an 
ihn gelangt, und so geschah es auch mit den Briefen 
seiner Braut und ihrer Mutter. Da überreichte ihm einmal 
Mylius einen Brief aus Antwerpen mit ironischen Bemer-
	        
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