ÄKADEMISCHE
ANTWERPEN UND
MAILAND.
hat. In der Farbengebung ist es nunnichts anders, mit
dem Einen wird Ihnen auch das Andre klar werden. Wie
sehr Goethe hierin Recht hatte, habe ich durch inein ganzes
Leben erfahrene.
nIhre Natur, sagte er ein Lllldtlfllhli, neigt vorzugsweise
zum Wilden und Sterilen hin, und wird Sie daher an
Poussin weisen. Aber um nicht einseitig zu werden, muss
man üUCi] das sich anzueignen suchen, was nicht in Linsrer
Neigung liegt. VergesseirSie daher neben dem Natur-
studiuin auch den anderen grossen Meister, den Claude
LOYILÜH nicht! Sie werden von Allen lernen, dafür bürgt
mir Ihr Strebena.
nUnd wieder ein andermal, als ich mich vor der Abreise
nach Italien von ihm verabschiedete: Sie kommen in ein
Land, wo die Schönheit deutlicher, verständlicher ist, als
bei uns. Aber für's Erste ist Ihnen Alles fremd. Haben
Sie die Augen oiPfen, und berleissigen Sie sich, immer klar
in dem zu sein, was Sie wollen! Möge es Ihnen gut
gehen! Und damit reichte er mit die Hand zum Lebewohltt.
Eckerniann theilt vom 25. juli 1826 (es war doch schon
14 Tage nach dem Abschiede) die folgende Unterhaltung
Goethes mit: nAls Reisesegen habe ich ihm geratheti, sich
nicht verwirren zu lassen, sich besonders an Poussin und
Claude Lorrain zu halten, und vor Allem die Werke dieser
beiden Grossen zu studiren, damit ihm deutlich werde,
wie sie die Natur angesehen und zum Ausdruck ihrer
künstlerischen Anschauungen und Empfindungen gebraucht
haben. Preller ist ein bedeutendes Talent, und mir ist um
ihn nicht bange. Er scheint mir übrigens von sehr ernstem
Charakter, und ich bin fast gewiss, dass er SiCll eher zu
Poussin als zu Claude Lorrain neigen wird. Doch habe