AKADEMISCHE
JAHRE
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UND
MAILAND.
Copieen, welche die Begabtesten seiner Schüler auf sein
Geheiss angefertigt hatten, meist für sich behielt, während
er die Verfertiger mit der Belebung abspeiste. Dabei gab
es denn mehr Ärger über den Verlust, als Genugthtiting.
Preller sah sich dadurch der Möglichkeit beraubt, etwas
nach Weimar zu schicken, oder mitzubringen, was seine
Fortschritte hätte bekunden laönnen. Auf seine akademischen
Studienbliitter
wollte
nicht
beschränkt
bleiben,
un d
SO
machte er sich an eine selbständige Composition. Es wurde
eine Jahrmarktscene mit einem Bärenlmzg, der Schauplatz
vor dem de Volterschen Hause, in welchem er wohnte. Und
wie auf seinem ersten Bilde in Weimar, der Schlittenbaihn,
verwendete er für alle Figuren Portraits von Lebenden,
besonders seiner akademischen Freunde. Diese waren
in erster Reihe Vershaven, Verlinde, Wappers, Van Roy.
Entfernter stand ihm Wiertz, der ihn doch aber sehr
interessirte, und den er nach langer Zeit in Brüssel wieder
aufsuchte und seine genialen Arbeiten bewunderte. Im
Anfang seines Aufenthalts in Antwerpen hatte Preller als
Stubengenossen einen jungen Franzosen, welcher weder
deutsch noch Hamisch, Während Preller weder iliämisch
noch französisch verstand. Allein sie gelielen einander,
und fingen sogleich an, auf naturgemiisse Weise einander
Sprachunterricht zu geben, indem sie auf die Gegenstände
zeigten, und sie zugleich benannten. Wenn als Dritter
ein Niederländer dazu kam, der weder deutsch noch fran-
zösisch verstand, so konnte dieser polyglotte Unterricht
noch lustiger werden. Wie Preller die Landessprache immer
lernen mochte, er wusste sich in ihr mit der Zeit ganz
geläufig auszudrücken. Später in Italien :oll er das Italie-
nische im blosen Verkehr so gut gelernt haben, dass Zeugen