DER SCHÜTZLING
AUGUSTS.
KARL
UND
GOETHES
Director der Akademie geworden. Dieser scheint ein gün-
stiges Vorurtheil erweckt zu haben, stand auch bereits in
Beziehung zu Goethe, welcher kurz vorher notirte: nVan
Bree aus Antwerpen sendete seine Hefte zur Lehre der
Zeichenkuiastu. (Annalen. 1822)
Am Morgen des 7. Mai 1824 ging die Reise vor sich.
nMit dem Glockenschlag 8 Uhr stand ich auf dem Schloss-
hofe bereit. Der alte Herr erschien, sprach einige Worte
mit meinem Vater, bestieg mit General Seebach seine alte
Droschke, wir Andern, Rath Hagn, sein Kammerdiener
und ich, einen bequemen Reisevvagen, und rasch Hogen
wir die Strassen entlang durchs Erfurter Thor davon. Ich
war vor Ueberraschung, Freude und Abschiedsschmerz in
einen Zustand gerathen, aus dem ich erst in Erfurt erxxiachtea-
Die Reise ging über Frankfurt, Trier, ein Stück durch
Frankreich, nach Gent, wo Herzog Bernhard von Weimar,
der zweite Sohn Karl Augusts (in niederländischen Diensten)
seinen Sitz als Gouverneur hatte. In seinem Palais war
den Reisenden Wohnung bereitet. Aber schon am Tage
darauf wurde Preller krank an einem gastrischen Fieber,
welches siebzehn Tage anhielt. Besonders bemerkenswerth
ist die rücksichtsvolle 'l"heilnahme des Grossherzogs, der
um des jungen Reisebegleiters willen, den Aufenthalt wider
Wunsch verlängerte, um die vollständige Genesung abzu-
warten. Als dieser endlich wieder vor ihm erschien, be-
grüsste er ihn mit den Worten: nDonnerwetter! Du hast
mir die Zeit lang gemachtla Nun gab er ihm doch noch
Gelegenheit, in seinem Gefolge die Kunstschätze der Stadt
zu betrachten. Dann hiess es eines Morgens: nNun mache
dich reisefertig! Ich will dich zu Van Bree in Antwerpen
bringena.